Abarth hat seinen Fünfhunderter ins Elektrozeitalter gebeamt.
Blitzblau lackiert hockt unser Abarth 500E Testwagen vor der Tür. An der Front trägt er stolz den Schriftzug ABARTH, die Flanken zieren neongelb gefärbte Skorpione. Die großen Räder schließen bündig mit der Karosserie ab und füllen die bauchigen Kotflügel gut aus. Die Optik des kleinen Autos ist den Italienern einfach herrlich bullig und präsent gelungen.
Ebenso sportlich zeigt sich der Innenraum, dessen Herzstück das feine, mit Alcantara bezogene Sportlenkrad ist. Das selbe Material findet man auch auf den packend geschnittenen Sitzen. Auch das Kombiinstrument hinterm Lenkrad hat jetzt Abarth Style – es ändert sich je nach Fahrmodus. Einzig die Fahrtrichtungstasten wollen nicht so recht zum sportlichen Charakter passen – da hätten wir uns einen handfesten Wählhebel gewünscht. Aber man kann nicht alles haben …
Der kleine Abarth 500E hat alles, wonach sich die Fans der sportlichen Fiat-Tochter sehnen: Tolle Optik, ordentlich Power und sogar einen bei Bedarf brabbelnden „Motorsound“. Schließlich zählt satter Sound zu den wichtigsten Kaufkriterien. Abarth war das bewusst, deshalb montierten sie einfach einen Lautsprecher im Wagenboden, der künstlich auf V8 macht. Das macht beim ersten Ausprobieren durchaus Spaß, dennoch kennen wir niemanden, der den Sound nicht nach wenigen Kilometer deaktiviert hätte. Erstens nervt das Geräusch dann doch und zweitens braucht der Abarth 500E einfach keine akustische Unterstützung – er funktioniert auch leise sehr gut.
Seine 155 PS befördern den Kleinwagen in exakt sieben Sekunden von Null auf Hundert. Eingefangen wird er dann elektronisch bei Tempo 155. Somit ist er fünf km/h schneller als der Basis-500E. Der vorne eingepflanzte Elektromotor ist im Grunde mit diesem identisch, allerdings verfügt die Abarth-Version über eine andere Steuerungssoftware sowie Getriebeübersetzung.
Die maximale Reichweite liegt bei überschaubaren 265 Kilometern (WLTP). Im Falle des Abarth 500E würden wir diesen Wert aber vernachlässigen, schließlich wird so ein Auto wohl auch nie für Langstreckenfahrten hergenommen – da reichen auch die von uns erfahrenen rund 200 Kilometer. Seine Einsätze als Zweitauto werden sich in der Regel auf kurze aber heftige Ausflüge ins kurvige Umland beschränken. Für sowas ist er gebaut und das macht er perfekt.
Der elektrische Abarth tritt aus niedrigen Geschwindigkeiten im Vergleich zu seinen verbrennenden Brüdern nochmals bissiger an, obwohl er mit seinen 1,4 Tonnen etwa 240 Kilogramm schwerer ist. Das Mehrgewicht hat aber den Vorteil, dass er deutlich weniger hoppelig unterwegs ist – der 42 kWh-Akku im Wagenboden erdet das Fahrzeug und sorgt für dadurch für eine harmonische Kurvenlage sowie tolle Handlichkeit. Zudem arbeitet die Lenkung sehr präzise. Der Abarth umrundet Kurven stets sicher und ist frei von jenen Lastwechselreaktionen, für die der Benziner bekannt war. Was Abarth außerdem gut gelungen ist, ist die Abstimmung des Fahrwerks. Der Abarth 500E liegt zwar gewohnt straff, legt dabei aber trotzdem einen noch alltagtauglichen Restkomfort an den Tag.
Erhältlich ist der Abarth 500E sowohl als Limousine als auch als Cabrio – die Preise starten bei 38.200 Euro. Die von uns getestete offene Variante kostet 3000 Euro mehr.
Daten Fakten Abarth 500E Cabrio
Antrieb: E-Motor
Leistung: 155 PS
Drehmoment: 265 Nm
Vmax: 155 km/h
0 – 100 km/h: 7,0 Sek.
WLTP-Reichweite: 265 km
Test-Reichweite: 200 km
Preis: ab 41.200 Euro