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Aufputz für einen Vorreiter.

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Die Rede ist vom Audi e-Tron quattro, der vor fünf Jahren vorgestellt und seit 2019 im Handel Handel ist. Jetzt hat Audi ihn umfangreich überarbeitet und auf Q8 e-Tron umbenannt.

Die neue Modellbezeichnung soll die Positionierung im Audi-Programm dokumentieren, mit dem verbrennenden Q8 hat der e-Tron aber freilich wenig zu tun. Optisch und an der MLB-Struktur wurde bis auf ein paar Aerodynamik- und Gewichtsverbesserungen so gut wie nichts verändert – anders sieht es bei den inneren Werten aus. Mit Optimierungen bei Antrieb und Batterie gelang Audi beim Q8 e-Tron jetzt zusätzlich ein Reichweitensprung.

Audi spricht im Falle unseres Testwagens mit seiner 114 kWh Batterie von einer WLTP-Reichweite von fast 600 Kilometer. Unsere Erfahrung ergab realistische Reichweiten von rund 450 Kilometer im gemischten Betrieb – anschließend gelingt auch das Aufladen am Schnelllader mit bis zu 170 kW Ladeleistung wieder recht flott. Rund 30 Minuten für den Lade-Sprint von 10 auf 80 Prozent sind dann machbar. Daheim an der passenden Wallbox sind dann 22 kW Leistung drinnen, was angesichts der großen Batterie recht praktisch ist.

Wir waren jetzt mit der Fließheck-Version namens Sportback unterwegs.

Audi hat viel Hirnschmalz in die Optimierung der Fahrdynamik gesteckt – im Unterschied zur alten Generation fallen deutliche Optimierungen am Fahrwerk auf. Die Lenkung arbeitet leichtgängig – trotzdem bleiben Rückmeldungen von der Straße nicht auf der Strecke. Audi hat die Lager an den Querlenkern deutlich steifer ausgelegt, was wiederum die Wankneigung um 10 Prozent reduziert hat. Ebenfalls wurde die Luftfederung überarbeitet. Dies alles spürt man – das Auto fühlt sich „nagelneu“ an, fährt sich präzise und für sein Gewicht ausgesprochen leichtfüßig.

Die getestete Variante 55 mit 408 PS ist klarerweise bestens motorisiert. Der Spurt auf 100 km/h dauert 5,6 Sekunden, abgeregelt wird bei 200 km/h. Die Kraft wird dank Quattro-Antrieb perfekt auf die Straße gebracht – eine Leistungseskalation a la Tesla ist dem Audi allerdings fremd – hier gibt´s kraftvollen Durchzug aber keine Handkantenschläge ins Genick beim Beschleunigen. Mit dem ausgereiften Torque-Vectoring spart man sich bei Audi die mitlenkende Hinterachse, was wiederum Gewicht spart und bei dynamischer Kurvenfahrt für mächtig Spaß sorgt.

Im Interieur halten sich die Änderungen in Grenzen – da war auch wirklich nix nötig. Qualität und Verarbeitung ließen bei Audi schon traditionell nie Wünsche offen. Leder gibt es erfreulicherweise weiterhin, im Falle unserer s-Line Ausstattung verwendet Audi allerdings eine Microfaser-Leder Kombination für die Sportsitze.

Den optionalen virtuellen Rückspiegeln mit Außenkamera und Bildschirm können wir nach wie vor wenig abgewinnen. Da passierte es nicht nur einmal, dass wir auf die Kameraausleger anstatt in den Bildschirm geschaut haben – bei schnellen Überholvorgängen auf der Autobahn kann das etwas haarig werden. Die klassischen Spiegel, die es nach wie vor gibt, funktionieren besser und kosten keine 1.884 Euro.

Das nennen wir mal ein perfektes Facelift. Audi ist es gelungen ein an und für sich sehr gutes Fahrzeug noch einen Tick besser zu machen. Wer ein absolut ausgereiftes E-Auto sucht, der ist mit dem Audi Q8 e-Tron sehr gut bedient – man sollte allerdings aber auch das nötige Kleingeld mitbringen.

Daten Fakten Audi Q8 55 e-Tron Quattro s-Line
Antrieb: 300-kW-E-Motor, Allradantrieb
Drehmoment: 664 Nm
Vmax: 200 km/h
0 – 100 km/h: 5,6 Sek.
Batteriekapazität: 114 kWh
WLTP-Reichweite: 582 km
Test-Reichweite: 450 km
Preis: ab EUR 90.720,-
Testwagenpreis: EUR 120.961,20

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