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Zieht euch warm an!

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Mit dem Seal präsentiert BYD ein Elektroauto, welches nicht nur Tesla, sondern auch den europäischen Herstellern ziemlich nahe treten wird.

Wahrscheinlich sind die EU-Verantwortlichen vorher den BYD Seal gefahren, als sie anfingen die Strafzölle auf chinesische Autos zu fordern. Denn so ein BYD Seal kann einem schon Angst machen, vor allem wenn man ein europäischer Autobauer ist. Wir waren jetzt mit dem BYD Seal mit 313 PS, Heckantrieb und sehr guter Ausstattung unterwegs.

Rein optisch hat BYD gleich mal alles richtig gemacht und den Ex-Audi Designer Wolfgang Egger beauftragt, die komplette Modellpalette zu zeichnen. Das sieht man. Vor allem der hier gezeigte Seal glänzt mit geradliniger, weitgehend unverspielter Optik. Dank kurzer Überhänge und geschickt eingesetzten Designelementen, wie zum Beispiel den schmalen LEDs an der Front sowie der eleganten Lichtleiste am Heck. Die Dachlinie ist sporltich, sie läuft in einen kurzen Kofferraum aus, der ein Volumen von 400 Litern aufweist und von einem 50 Liter fassenden „Frunk“ unterstützt wird. Dort wird in der Regel das Ladekabel seinen Platz finden und somit nicht störend hinten herumkugeln.

Auch beim Innenraum wird man nicht enttäuscht. Hier werden durchwegs hochwertig wirkende Materialen verwendet. Hinterm Lenkrad findet man das übliche Minimaldisplay mit überraschend fülliger Infoqualität, mittig dann das markentypisch auf hoch oder quer drehbare Riesendisplay – nette Spielerei. Die Bedienung ist umfangreich und teilweise etwas komplex, da sollte man sich im Vorfeld etwas Zeit zum Eingewöhnen nehmen. Was angenehm auffällt ist das weitgehende Fehlen von quälenden Warntönen. Wenn es tönt, fällt das aufgrund der dezenten Geräuschgestaltung nicht allzu störend auf – da ist in der Regel das Radio lauter.

Generell ist der BYD Seal ein sehr leises Auto. BYD hat da viel Wert auf ordentliche Dämmung gelegt. Da darf es auch schneller dahin gehen. Das Fahrwerk haben die Chinesen ebenfalls recht gut hinbekommen – es trifft den goldenen Mittelweg zwischen Komfort und Sportlichkeit perfekt. Wer allerdings gesteigerten Wert auf schärfere Kurvenfahrt legt, der wird wahrscheinlich eher zum direkten Konkurrenten BMW i4 greifen.

Der Elektroantrieb selbst ist über jeden Zweifel erhaben. Ordentliche 313 PS treiben die Hinterräder an – wer Allrad sucht, erhält den Seal auch mit zwei E-Maschinen und 530 PS. Druckvoll geht es auch im schwächeren Seal voran. Nach 5,9 Sekunden fällt der Hunderter und wer möchte schafft die elektronisch abgeregelte Spitze von 180 km/h. Da wir hauptsächlich in Österreich unterwegs sind, wird sich das wahrscheinlich nur in Deutschland ausgehen und einen wichtigen Wert unmöglich machen: Unseren Testverbrauch. Der lag nämlich bei hervorragenden 16,9 kWh im Durchschnitt.

Es ist schon fein, wenn man nach einer Nacht an der Wallbox eine Reichweite von 570 Kilometer auf dem Display sieht. Den Fünfhunderter schafft man dann auch wirklich – zumindest im Sommer. Soll heißen, dass der BYD Seal auch in der kalten Jahreszeit ordentliche Reichweiten erzielen wird. Geladen wird der 82,5 kWh fassende Akku dann mit 11 kW (AC) oder bis zu 150 kW (DC) – also flott genug für Langstreckengebrauch.

Unterm Strich

Wenn es um chinesische Elektroautos geht, zucken viele nervös zusammen. Fehlende Qualität, schlechte Technik oder gewöhnungsbedürftiges Design wird da erwartet. Dem schiebt BYD mit Vehemenz einen Riegel vor. Der üppig ausgestattete Seal RWD sieht toll aus, bietet feine Fahrleistungen und hohe Effizienz zu einem sehr attraktiven Preis. Ab 42.980 steht der BYD Seal RWD beim Händler.

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