Die Einstiegshürde ins DS 7 Programm ist mit dem 130 PS starken Turbodiesel überraschend niedrig – was aber nicht zu bedeuten hat, dass man nicht auch damit tief ins Premiumsegment eintaucht.
Der DS 7 hat kürzlich ein Facelift erhalten, dabei ist er sogar minimal gewachsen, was jedoch ausschließlich an den modifizierten Stoßfängern vorn und hinten liegt. Immerhin zwei Zentimeter (jetzt 4,59 Meter) hat seine Länge zugelegt. Die sieht und spürt man klarerweise nicht – der Optik tun sie allerdings sehr gut.
Augenfälliger ist der neue prächtige Kühlergrill, der sich nun vollständig zwischen den beiden Scheinwerfern ausbreitet. Minimal schmalere Rückleuchten und dazwischen eine prägnante Leiste inklusive Schriftzug drauf strecken das Heck optisch in die Breite. Statt früher „Crossback“ steht nun „DS Automobiles“ in erhabenen Buchstaben auf dem Kofferraumdeckel. Der Zusatz „Crossback“ ist gestorben – ebenso wie jede Menge Chrom-Zierrat.
Nicht nur optisch hat der DS 7 durch den Wegfall des bisherigen Chrom-„Bling-Bling“ deutlich an Coolness gewonnen. Weniger Chrom schont auch noch die Umwelt, spart man dabei doch jede Menge Energie für die aufwändige Verarbeitung ein. Auffällig sind die neuen aufgefächerten LED-Tagfahrlichter – diese sehen einfach einzigartig aus. Licht ist überhaupt ein wesentlicher Punkt des DS 7. Der neue Jahrgang kann jetzt mit LED-Fahrlicht inklusive Pixelfunktion ausgestattet werden, welches nicht nur in Kurven für guten Überblick sorgt, sondern die Fahrbahn auch bis zu 360 Meter weit ausleuchten kann, ohne den Gegenverkehr dabei zu blenden.
Was kann die BlueHDi 130 Einstiegsmotorisierung?
Auf den ersten – und auch zweiten – Blick erkennt man den Diesel unter der Haube nicht. DS verzichtet völlig auf jegliche Nomenklatur – es muss ja nicht jeder wissen, was man fährt. Gestartet wird wie gehabt mittels Knopfdruck unter der sich hochdrehenden Luxusuhr. Man erkennt zwar sofort die Arbeitsweise des Motors, dennoch muss man den Hut vor der effektiven Dämmung im DS 7 ziehen. Nicht einmal im kalten Zustand dringt ein Hauch von Nageln ans Fahrerohr. Nach wenigen Minuten ist der Motor warm und die Geräuschkulisse des Motors verliert sich in den Umgebungslauten.
Dazu passend schaltet die feine EAT8 Wandlerautomatik butterweich durch die Gänge hoch und runter und hält so die Drehzahl tief im Keller. Der 1500er Turbo-Dieselmotor sorgt für gut unterfütterten Durchzug – der Wunsch nach mehr Leistung kommt zumindest im Rahmen der österreichischen Straßenverkehrsordnung kaum auf. Beschleunigungsrennen mit anderen SUV sollte man halt unterlassen aber sowas macht der DS 7 Fahrer von Welt sowieso nicht. Er muss ja niemanden was beweisen – das Auto spricht für seinen guten Geschmack. Diese Charakteristik hat noch den netten Nebeneffekt, dass sich der Verbrauch in sehr angenehmen Grenzen hält – wir schafften einen Testschnitt von ordentlichen 6,3 Liter Diesel pro hundert Kilometer.
Der Fahrkomfort des DS 7 ist sowieso göttlich – egal welchen Motor man unter der Haube hat. Die Kombination aus super-bequemen, beheiz- sowie belüftbaren Sitzen mit Massagefunktion, feinstem Luxus rundum und perfekt abgestimmten Fahrwerk lassen einen nur so durch die Gegend schweben. Trotzdem fehlt es nicht an der notwendigen Kurvenpräzision. Sehr empfehlenswert sind die am Testwagen montierten Neunzehnzöller – sie heben den Komfort gegenüber 20-Zoll Bereifung erheblich.
Fazit
Mit der Einstiegsmotorisierung macht man beim DS 7 definitiv nichts falsch. Erstens ist der HDI Motor perfekt gedämmt, kultiviert genug und auch mit gutem Durchzug gesegnet und zweitens verwöhnt das Aggregat mit angenehm niedrigen Verbräuchen. Klarerweise fehlt bei forcierterer Fahrweise die Wucht des Plug-in-Hybrids, nur warum sollte man dieses Fahrzeug forciert bewegen? Die Kunst des komfortablen Reisens wird bei DS traditionell hochgehalten. Kultiviertes, stressfreies Cruisen ist also angesagt. Einziger kleiner Wermutstropfen des Einstiegsmodells ist der fehlende Allradantrieb – wer den nicht benötigt, sollte sich dieses Fahrzeug durchaus einmal näher ansehen.
DS 7 BlueHDi 130 EAT8: ab EUR 47.440,-