Der Ford Kuga gehört zu jenen Autos, die wir ins Herz geschlossen haben. Das liegt einerseits an seiner Qualität aber auch an der hohen Test-Frequenz. Den Kuga gibt´s nämlich mit (fast) jeder denkbaren Motorisierung und dementsprechend oft hatten wir ihn auch schon im Fuhrpark.

Nach Benziner, Diesel, Mild-Hybrid und Vollhybrid war es dieses Mal der Plug-in-Hybrid. Rein optisch unterscheidet sich der Teilzeit-Elektriker so gut wie gar nicht von seinen Kollegen, sieht man von der E-Ladeklappe am linken vorderen Kotflügel und der Typenbezeichnung am Heck ab. Auch der PHEV repräsentiert das praktische Familien-SUV mit viel Praktikabilität und dank ST-Line dezenter Sportlichkeit. Optische Experimente erspart uns Ford. Auch bei der Bedienbarkeit gibt´s keine Experimente – übermäßiges Sliden & Touchen vermeidet Ford. Hier spielt´s noch rätselfreie Usability – oft auch über manuelle Tasten und Schalter.

Auch der Ford Kuga Plug-in-Hybrid bietet Komfort und Platz in Hülle und Fülle. Man sitzt unbeengt und luftig, dazu kommt, dass die Fondpassagiere wie in einem Van etwas höher platziert sind als Fahrer und Beifahrer. Bei der Beinfreiheit reklamiert Ford sowieso für sich einen Bestwert im Segment. Die zweigeteilte Sitzbank ist variabel verschiebbar, die Lehnen sechsfach in der Neigung verstellbar. Der glattflächige Kofferraum bietet so ein Volumen von 475 bis 1534 Litern.

Die strengen EU CO2-Grenzwerte verhelfen dem Ford Kuga zu diesem Elektro-Zusatzboost. Den Kuga Plug-in-Hybrid macht diese Entwicklung zum stärksten derzeit erhältlichen Modell der Kuga-Familie. Er liefert so eine Systemleistung von 225 PS, welche aus dem Zusammenspiel eines 152 PS leistenden 2,5-Liter-Benziners mit einem Elektromotor entspringt, der wiederum 131 PS (97 kW) liefert. Im WLTP-Zyklus erreicht der Kuga PHEV damit eine elektrische Normreichweite von im Schnitt bis zu 56 Kilometern – die Realität sieht mit rund 40 elektrischen Kilometern auch nicht schlecht aus. Der WLTP-Normverbrauch von 1,4 Litern je 100 Kilometer und ein CO2-Wert von 32 Gramm pro Kilometer sind bei fleißigem Laden der Batterie auch möglich. Was uns aber verblüfft hat ist, dass der Ford Kuga PHEV auch mit leerem Akku im Testschnitt nur rund 6,5 Liter Super verbraucht hat.



Fahrdynamisch ist auch der Kuga Plug-in-Hybrid ein typischer Ford.
Das Fahrwerk trifft genau die Mitte zwischen Komfort und Sport – ebenso die zielgenau, fein arbeitende Lenkung, die Kurvenfahrten zum Vergnügen macht. Der kräftige Antrieb schupft das SUV locker vorwärts – am besten hat uns der Hybrid-Modus gefallen, der die beiden Motoren perfekt miteinander vernetzt. Auch das serienmäßige CVT-Automatikgetriebe macht seinen Job gut. Voraussetzung für die gebotene Dynamik ist klarerweise genug Spannung im 14,4 kWh fassenden Hochvolt-Akku. Hier ist braves Laden, am besten über Nacht in der Garage vonnöten. Aber das ist bei allen Plug-in-Hybriden so. Ohne unterstützenden Elektromotor fehlt klarerweise etwas die Dynamik – verhungern muss man aber trotzdem nicht.

Der Kuga kann aber auch flüsterleise. Mit vollem Akku lässt sich der Ford auch rein elektrisch bewegen – dafür wählt man den Modus “EV” – dann geht´s mit lediglich 52 dB(A) dahin. Dieser Geräuschpegel entspricht dem eines sanften Landregens. Ein von Ford realisierter inoffizieller Test ergab, dass die Insassen des neuen Kuga Plug-in-Hybrid einem bis zu vierfach geringeren Geräuschpegel ausgesetzt sind als noch ihre Großeltern in einem Ford Anglia aus dem Jahre 1966.

Fazit
Ford trifft für Kuga-Liebhaber fast jeden Motorisierungsgeschmack – lediglich ein vollelektrischer Antrieb bleibt ausgespart. Die getestete Plug-in-Hybrid Variante liefert tolle Werte – sowohl fahrdynamisch als auch verbrauchstechnisch. Wer nicht zwangsläufig zum VW Tiguan greifen will, der ist mit dem Ford Kuga perfekt bedient.

Für österreichische Interessenten gibt´s derzeit ein tolles Angebot für den Ford Kuga 2,5l Duratec PHEV ST-Line: Er steht derzeit ab sensationellen 37.931 Euro zur Verfügung.
