Die Aufregung der Gusseisernen über den elektrischen Ford Mustang Mach-E hat sich mittlerweile gelegt und wir durften das Auto etwas intensiver unter die Lupe nehmen.

Stolz trägt der Mach-E das Pony vor sich her – und man muss Ford schon Respekt zollen, dass sie sich an dieses Projekt getraut haben. Schließlich war ein Mustang (fast) immer gleichbedeutend mit einem dicken V8 unter der langen Haube und Heckantrieb.

Dass ausgerechnet die E-Mobilität sich der Marke Mustang bemächtigt, das hätte vor kurzem noch niemand gedacht. Dennoch – es ist wie es ist – und hat man den Ford Mustang Mach-E einmal genossen, relativiert sich einiges. Denn das Auto ist:

BÄRENSTARK
Ford hat sich nicht lumpen lassen und dem Mach-E mindestens 269 PS verpasst. Unser Testwagen hatte sogar 346 PS und Allrad-Antrieb und wer schon einmal mit einem potenten Elektriker unterwegs war, der weiß, was da abgeht: Beschleunigung bis zur Genickstarre ab Drehzahl Null (6,2 Sekunden auf Hundert). Und das Schönste – Ford hat das Pony

FAHRAKTIV UND LUSTIG
abgestimmt. Da kann es schon mal passieren, dass einem in der Kurve – vor allem bei Nässe – kurz die Pferde sprich die Hinterhand durchgeht. Lustige Heckschwänzler gelingen dabei trotz Allrad. Die brachiale Längsdynamik paart der Mustang Mach-E mit durchaus engagiertem Kurven-Verve. Die Lenkung spielt – ganz Ford-typisch präzise und relativ direkt abgestimmt – voll mit und auch das Fahrwerk frönt lustig der Querbeschleunigung. Vor allem im “Temperamentvoll”-Modus geht das Ding ab, wie ein Rennpferd. Dabei ist der Mach-E bei aller Brachialität höchst…
INNOVATIV UND BEDIENERFREUNDLICH
Ford setzt auf einen hochkant eingesetzten Riesenbildschirm – ergänzt diesen allerdings mit einem großvolumigen Volume-Drehknopf (Danke Ford!) und einen Mini-Bildschirm für die wichtigsten Infos hinter dem Lenkrad. Die Bedienung über den Touchscreen ist dank großer virtueller Tasten auch während der Fahrt möglich – lediglich eine Handauflage zur besseren Zielführung beim Tippen fehlt leider.

Das serienmäßige Navi rechnet schnell, zeigt die Karte formatfüllend auf dem Touchscreen an und führt einen per Live-Verkehrsdaten sicher ans Ziel. Sogar die aktuellen Preisinformationen zu den nächstgelegenen Ladestationen lassen sich abrufen und Smartphones lassen sich ebenso einfach mit dem System vernetzen. Einstellen kann man ziemlich alles – es lohnt sich, sich etwas intensiver mit dem logisch aufgebauten Menü zu befassen. Insgesamt ist der Ford Mustang Mach-E auch sehr

ALLTAGSTAUGLICH
Seine Passagiere residieren ordentlich, auch der Kofferraum hat familienfreundliche Ausmaße. Die Sitze sind durchaus langstreckentauglich, was wir allerdings unter den vorherrschenden eisigen Verhältnissen nur bedingt genießen konnten. Während es unter Idealbedingungen fast 500 Kilometer weit gehen sollte, fällt die Reichweite im Winter auf rund 300 Kilometer – aber da geht es den Mitbewerbern auch nicht anders. Als Besitzer wird man den bis zu 98,7 kW fassenden Akku seines Mach-E dann zuhause an der Wallbox über Nacht wieder füttern – wir als Tester waren natürlich auch des Öfteren an der Schnellladesäule. Dort saugt der Gaul recht ordentlich, dann sind im Idealfall die Akkus in nur 54 Minuten von 0 auf 80 Prozent befüllt. Das größere Problem liegt eher daran, dass man rund um Linz nicht genug Highspeed-Infrastruktur vorfindet. Aber da kann Ford nix dafür. Was der Ford Mustang Mach-E noch ist – er ist

PREISGÜNSTIG
In der Ford-Preisliste steht der Ford Mustang Mach-E ab EUR 50.700. Unser getesteter Ford Mustang Mach-E AWD schlägt mit 56.800 Euro zu Buche. Angesichts der gebotenen Qualitäten ein tolles Angebot.
