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Voll auf Augenhöhe

Wer sich im Segment der Kompakt-SUV bedienen will und nicht zwangsläufig beim VW Tiguan landen will, dem sei der neue Kia Sportage ans Herz gelegt.

Anfang 2022 rollte die neue Generation des bislang weltweit seit 1993 rund 2,5 Millionen mal verkauften Kia Sportage zu den Händlern. 750.000 Exemplare wurden alleine in Europa verkauft – mit ein Grund für Kia, die fünfte Generation als exklusiv europäische Variante zu entwickeln. Das merkt man an den knackigen, sozial verträglichen Abmessungen, die auch hierzulande perfekt ins Straßenbild passen.

Vor allem die Front mit ihrem schwarzen Kühlergrill über die gesamte Breite, flankiert von bumerangförmigen LED-Tagfahrleuchten und Matrix-LED-Scheinwerfern hebt den Kia Sportage aus dem Verkehrseinerlei. Das schwarz abgesetzte Dach (GT-Line) betont mit dem Dachspoiler das dynamische Profil. Die 19 Zoll großen Räder tun ihr übriges für eine kraftvolle Seitenlinie, die in ein konkav geformtes Steilheck mündet, das von prägnanten Rückleuchten unterteilt wird. Dazu passend: Das brandneue Kia-Logo.

Optik modern – Technik ebenso

Auch Kia geht den vernünftigen Weg und bietet den Sportage mit einer Vielzahl an Antriebsarten – vom Diesel bis zum Plug-in-Hybriden – an. Das spricht für den Hausverstand der Koreaner. Schließlich passt ein effizienter Verbrenner – egal ob Diesel oder Benziner – noch immer am besten zu einem Kompakt SUV. Ein Zentrum der Motorenpalette ist der 1.6 Turbobenziner, den es als Plug-in-Hybrid oder mit einem 48-Volt-Startergenerator mild hybridisiert mit 150 PS oder 180 PS Leistung, letzteren auch mit Allradantrieb, gibt. Die stärkere Version hatten wir jetzt als Testwagen zur Verfügung.

Auch ohne zusätzliche E-Maschine lässt der Benziner den Kia Sportage in fast allen Situation gut aussehen.

Gekoppelt ist die 180-PS-Version serienmäßig an ein fein schaltendes 7-Stufen-DCT-Doppelkupplungsgetriebe. Im Alltag gefällt der Antrieb mit Laufruhe und unmerklicher Präsenz. Sprich, er ist immer da, wenn man ihn braucht, hält sich aber ansonsten dezent im Hintergrund – genauso gehört sich das. Einzige Voraussetzung für die Ausgewogenheit: Man bleibt im Normalmodus des „Drive Mode Select“. Der „Sport“-Modus gitzt den Motor mit überflüssiger Drehzahl und dementsprechender Akustik nur unnötig auf – das Auto wirkt dann nicht mehr ganz so “rund”.

Der Kia Sportage ist an sich ein eher komfortbetontes Auto – daher lohnt sich der zärtliche Umgang mit dem Gaspedal.

Dann liefert der Wagen auch ordentliche Leistung, feine Akustik und damit einhergehend auch gute Effizienz (Testverbrauch 6,7 Liter Super / 100 km) ab, ohne irgendwelche Mangelerscheinungen aufkommen zu lassen. Der Spurt auf Hundert gelingt in gut acht Sekunden und auch die angenehme Federung passt dann einfach hervorragend dazu. Der Wagen rollt stets satt und sicher ab, das Handling bleibt aber trotzdem agil und die präzise Lenkung gibt gutes Feedback. In der von uns gefahrenen Topausführung „GT-line“ kommt dann noch eine elektronische Dämpferkontrolle dazu, die Karosseriebewegungen blitzschnell pariert und damit lästiges Kurven-Wanken eliminiert.

Der Innenraum passt zum komfortablen Charakter des Kia Sportage.

Er hinterlässt mit seinen hochwertig verarbeiteten Materialien und neuester Technik auf Anhieb einen guten Eindruck. Auffälligstes Element sind die gewölbten Armaturen aus mit zwei ineinander verschmolzenen Bildschirmen, welche seitlich von Lüftungsdüsen eingerahmt werden. Dieses Displaysystem erstreckt sich vom Lenkrad bis weit über die Mitte des Armaturenbretts.

Der linke Bildschirm ist ein 31,2 Zentimeter großes Kombiinstrument mit scharfem TFT-LCD-Display, hier wird, wie bei Kia üblich beim Blinken der tote Winkel per Kamera links oder rechts eingeblendet. Der rechte Bildschirm ist die zentrale Schnittstelle zur Bedienung vielfältiger Funktionen wie Navigation, Audio und Infotainment. Darunter gibt es eine Multi-Mode-Bedienleiste mit zwei Drehreglern und einer Reihe von Sensortasten, mit denen sowohl die Klimaanlage als auch das Infotainmentsystem angesteuert werden – diese Bedienlogik kennen wir schon vom Kia EV6.

Man sitzt auf komfortablen, in der getesteten GT-Line sportlich geschnittenen Sitzen, die an der Seite jeweils eine USB-C-Ladebuchse sowie zu Kleiderbügeln geformte Kopfstützen besitzen. Das Raumangebot des SUV ist sehr gut. Auch die Hinterbänkler freuen sich über jede Menge Bein- und Kopffreiheit und der Kofferraum fasst nahezu 600 Liter. Wird die Rücksitzbank (40:20:40) komplett umgeklappt, wächst das Gepäckraumvolumen auf bis zu 1780 Liter. In der GT-Line wirkt das Interieur auch ein wenig sportiver, so sind zum Beispiel die Sitze mit einer Kombination aus Lederimitat und Velours bezogen, das Lenkrad unten abgeflacht und der Dachhimmel schwarz.

Bei den Assistenzsystemen gehört auch die fünfte Sportage-Generation zu den Vollanbietern.

Sieben Airbags, ein Frontkollisionswarner mit Abbiegefunktion oder ein Autobahnassistent, der das SUV mit eingestelltem Tempo mittig in der Fahrspur und den Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug hält seien hier erwähnt. Ebenfalls an Bord ist ein navigationsbasierter Tempomat, der mithilfe von Echtzeit-Navigationsdaten die vorgeschriebene Geschwindigkeit auf der Autobahn einstellt und sogar vor einer Kurve das Tempo frühzeitig reduziert, um danach das Fahrzeug wieder auf die eingestellte Reisegeschwindigkeit zu beschleunigen.

Fazit

Der Kia Sportage liegt in der aktuellen Generation mindestens auf Augenhöhe mit VW Tiguan, Ford Kuga oder Opel Grandland. Der ebenfalls taufrische Hyundai Tucson ist mit ihm technisch eng verwandt und somit ebenfalls ein Konkurrent. Wer ein SUV sucht, das technisch voll auf der Höhe der Zeit ist und bei dem einem optisch nicht das Gesicht einschläft, dem sei der Gang zum Kia Händler empfohlen. Der Kia Sportage 1.6 TGDI mit 180 PS und Allrad startet preislich bei EUR 52.390,-

Daten Fakten Kia Sportage 1.6 T-GDI 48V AWD GT-Line

Motor: 4-Zylinder Turbobenziner/Mild-Hybrid
Leistung: 180 PS
Max. Drehmoment: 265 Nm
Testverbrauch: 6,7 Liter
Vmax: 189 km/h
0 – 100 km/h: 8,2 Sek
Preis ab EUR 52.390,00

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