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Ziemlich nah am Gipfel

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Die Akustik spielt beim Mercedes Benz EQS SUV eine maßgebliche Rolle. Sie drückt ihm den Luxusstempel am Nachhaltigsten auf.

Was bedeutet eigentlich S-Klasse? Zum einen einmal Luxus. Aber was ist eigentlich Luxus? Leder? Holz? Power? HiTech? Wir finden zu aller erst RUHE. Was nutzt Leder, Holz und Power, wenn man dann akustisch durch ungute Nebengeräusche belästigt wird?

Somit war der Schritt, die Mercedes Benz S-Klasse zu elektrifizieren goldrichtig. Und dass sie nun auch zum SUV mutiert ist ebenfalls. Ah ja, bevor es jetzt untern Teppich fällt: Die Ruhe muss man natürlich extra bezahlen. In Form des Akustik-Komfort-Pakets – das kostet im Falle unsere Mercedes Benz EQS 450 4matic SUV 1.250 Euro und beinhaltet die geräuschhemmenden Scheiben rundum. Die geräuschoptimierten Reifen mit Schaumabsorber sind übrigens serienmäßig und höchst sinnvoll, wenn man sich die lärmenden 21-Zöller bei der Konkurrenz so anhört.

So aber: STILLE. Man schließt die schwere Türe und befindet sich in einem mit Leder ausgeschlagenen Kokon und inhaliert tief die MOOD Mimosa Nr. 6 Beduftung. Bettet sich in den vielfach verstellbaren, klimatisierbaren und in höchstem Maße sinnlich massierenden Sitzen und kuschelt seinen Nacken in die butterweichen Lederpolster. JA, das ist Luxus. Und Obacht, wir fahren ja schon. Oder nennen wir diesen Zustand besser Entschweben.

Der schwere Wagen ruht auch jenseits der 150 in sich selbst. Bügelt dank ausgeklügelter Luftfederung alles weg, was so an fahrbahntechnischer Unbill anliegt. Die Lenkung darf mit zwei Fingern geführt werden, fahrdynamische Nervosität kommt nie auf. Dass die Hinterräder mitlenken bemerkt man nur in engen Tiefgaragen, wo man sich in einem deutlich kleinerem Auto wähnt oder man fährt sich selbst hinterher und ist erstaunt, wie sehr die Hinterhand (bis zu 10 Grad) einschlägt – sieht irgendwie arg aus. Unwissende denken an Hinterachsschaden. Funktioniert aber blendend.

Ah ja, das Mercedes Benz EQS SUV fährt ja vollelektrisch. Jetzt poppen natürlich gleich die Fragen nach der Reichweite auf. Antworten wir einfach frei nach Rolls Royce: Mehr als GENUG. Weil gute 450 Kilometer Autobahntempo wirklich immer ausreichend sind und die Mercedes Routenplanung einfach umwerfend unkompliziert funktioniert. Der Wagen plant sich seinen Weg einfach selbst – wählt die perfekten Ladestationen. Freilich nimmt er auch auf die Fahrergelüste Rücksicht: Ladestellenanbieter, Säulenkapazität oder Restladung werden aus dem digitalen Handgelenk mit einberechnet. Da kann einfach kein Stress aufkommen.

Gefahren sind wir das Basismodell 450+ 4matic, wobei Basismodell irgendwie leicht untertrieben klingt. Überall anders wäre es wohl das Spitzenmodell. Jedenfalls ist es mit permanent erregten Synchronmaschinen mit 360 PS und 800 Nm Drehmoment an Vorder- und Hinterachse bestückt. Die Kapazität des Akkus beträgt 108,4 kWh – fast noch wichtiger ist die adäquate Ladegeschwindigkeit am Schnelllader, die der Wagen stets liefert.

Bedient wird das Ganze über den optionalen Hyperscreen – der kostet für unseren Testwagen 7.510 Euro und bespielt praktisch das ganze Dashbord. Das sieht einerseits super aus – auch der Beifahrer hat seinen eigenen Bereich – und ist aber, was fast noch wichtiger ist, kinderleicht zu bedienen. Vor allem die Sprachsteuerung des MBUX-Systems ist beeindruckend.

Zu guter Letzt haben wir unserem Testwagen noch eine Frage gestellt:

Hey Mercedes!
Was hältst du vom BMW iX?

Das selbe wie du!
Schließlich sitzt du ja in einem Mercedes.

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Daten Fakten Mercedes Benz EQS SUV 450 4Matic
Akku: 108 kWh Lithium-Ionen-Batterie (Netto)
Leistung: 360 PS
Drehmoment: 800 Nm.
Reichweite: rund 450 Kilometer
Vmax: 210 km/h
0 – 100 km/h: 6,0 Sek
Preis ab EUR 128.350,00
Testwagenpreis: EUR 168.898,-

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