Mitte 2022 wurde der Nissan Juke überarbeitet und er erhielt dabei auch einen Hybrid-Antrieb. Wir sind damit gefahren.

Im Nissan-Portfolio steht der Juke für freches Design, ein ausgefallenes Interieur, dezente Sportlichkeit und überschaubare Abmessungen – das macht ihn zum perfekten Auto für junge Käufer. In seinem Segment sei als direkter Mitbewerber der Opel Mokka genannt – der schlägt in dieselbe Kerbe. Kürzlich bekam der „Coupé-Crossover“, so die Definition im Nissan Marketing-Sprech, einen Hybridantrieb.

Die ursprünglich arg zerklüftete Frontpartie wurde etwas massentauglicher gemacht, auch beim Heck geschah das gleiche – es ist jetzt ein weniger glatter geworden, ohne gleich völlig die schräge Identität des alten Nissan Juke zu verschenken. Das Auto steht knuffig und frech auf der Straße – Überhänge gibt´s vorne und hinten kaum und große Räder erden den Nissan.

Innen wirkt der Nissan Juke erfrischend sportlich – unser Testwagen verfügte über Ledersportsitze mit in den Kopfstützen integrierten Bose-Lautsprechern – sehr cool das Ganze. Die Armaturen werden von den sechs runden Lüftungsdüsen dominiert. Das unten abgeflachte Leder-Sportlenkrad liegt super in den Händen – insgesamt fühlt man sich sehr gut ins Fahrzeug integriert. Platz gibt´s vorne genug – hinten Sitzende müssen sich halt mit den Vorderen arrangieren. Auch der erweiterbare Kofferraum geht mit 354 Liter Fassungsvermögen ok. Man darf halt nie vergessen, in welcher Fahrzeugkategorie man sitzt.

Unter die Motorhaube hat Nissan, wie schon erwähnt, einen Hybrid-Antrieb gepflanzt. Dieser besteht aus deinem 1600er Vierzylinder mit 94 PS, der mit einem 49 PS starken Elektromotor zusammenarbeitet. Daran gekoppelt ist ein sogenanntes “multimodales” Automatikgetriebe, bei dem ein Algorithmus die optimalen Schaltpunkte finden soll und gleichzeitig auch mittels Rekuperation die kleine, 1,2 kWh fassende Batterie geladen wird. Wer es nicht eilig hat, findet tadellose Antriebscharakteristik. Wilde Gaspedal-Manöver mag die Automatik aber nicht so.

In 10,1 Sekunden sind 100 km/h erreicht und bei 166 km/h ist Schluss mit Vortrieb.

Der Nissan Juke Hybrid startet stets im Elektromodus. Danach schaltet sich relativ schnell der Verbrenner dazu. Das Zusammenspiel der beiden Motoren erfolgt dann fein abgestimmt – als Fahrer bekommt man da nicht wirklich viel mit, außer man schaut sich den Energiefluss am Monitor an. Auffällig ist jedenfalls, dass sich der Nissan Juke vor allem innerstädtisch sehr oft rein elektrisch fortbewegt, was bei diesem kleinen Akku eigentlich verwundert. Das hat Nissan wirklich toll hingekriegt. Wer den Knopf “e-pedal” drückt, kann den Juke zum Großteil über das Gaspedal bewegen und abbremsen, dabei wird die Batterie verstärkt geladen. Komplettes “One-pedal-driving” funktioniert allerdings nicht – zum Anhalten muss man schon noch die Bremse betätigen.

Auch wenn der Nissan Juke relativ sportlich aussieht – fahrdynamisch gehört er eher zu den gemütlicheren Gesellen – der “Sport”-Modus verschärft zwar den Charakter leicht – so richtig dynamisch wird der kleine Crossover dadurch aber nicht, obwohl sich das Fahrwerk durchaus agil anfühlt. Der Vorteil der Gemütlichkeit: Man bewegt den Juke meistens im effizienten Bereich – das Ergebnis lässt sich dann an der Tanksäule ablesen: Wir schafften einen Testschnitt von rund 5,2 Liter Super, ein sehr guter Wert.

Fazit

Der Nissan Juke ist vor allem optisch ein auffälliges kleines SUV. Mit dem Hybrid-Antrieb bekommt er zwar gute Effizienz, fahrdynamisch bleibt er aber doch eher ein gemütlicher Geselle. Wem das egal ist, der ist mit dem Juke Hybrid super aufgestellt. Die Verarbeitung und Materialanmutung ist ebenfalls top. Preislich startet der Nissan Juke bei 25.571 Euro – die getestete Hybrid-Variante kostet ab EUR 35.807,-.

Daten Fakten Nissan Juke Hybrid
Motor: 94-PS-Vierzylinder-Benziner / 36-kW-E-Motor
Hubraum: 1589 ccm
Systemleistung: 143 PS
Drehmoment: 148 Nm ab 3600 U/min
Vmax: 166 km/h
0 – 100 km/h: 10,1 Sek.
Test-Durchschnittsverbrauch: 5,2 Liter Super
Preis: ab 35.807 Euro

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