Wir gehen der Frage nach: Warum müssen Elektroautos wie der Polestar 2 immer so viel Leistung haben? 

Braucht es über 400 PS oder reichen die 231 PS der Single Motor-Variante? Eins vorweg: Ja, wer es gerne lustig hat beim Autofahren, der sollte die starke Dual Motor-Version unbedingt ausprobieren. Die beiden Elektromaschinen machen den Crossover zu einem richtigen Sprinter und sorgen außerdem – und das ist fast noch interessanter als pure Leistung – für vier angetriebene Räder. 

Die hier getestete Single Motor-Version hat Vorderradantrieb. Falls man öfter in alpinem Geläuf unterwegs ist, wahrscheinlich der größte Nachteil. Die gebotenen 231 PS verursachen jedenfalls keinerlei Mangelerscheinungen – man sollte halt vorher nicht den scharfen Polestar 2 gefahren sein. Der Durchzug ist absolut in Ordnung – das Auto lässt sich souverän bewegen, was auch am toll abgestimmten Fahrwerk und der direkten Lenkung liegt. 

Das Zauberwort heißt “Long Range”.
Auch die 231-PS-Variante verfügt über den 78 kWh Akku im Wagenboden. Dieser verhilft dem Polestar 2 dank unseres Testverbrauchs von rund 21 kWh zu gut 370 Kilometern Reichweite – was absolut brauchbar ist. Außerdem kann man die Batterie am Schnelllader mit flotten 155 kWh wieder hochpushen. 

Rein optisch erkennt man die scharfe Dual Motor-Variante nur am schlichten Aufkleber. 

Auch die Single Motor-Version punktet mit demselben nordisch-klaren Design, sprich volvoiden Zügen innen wie außen. Trotz sanfter Höherlegung bleibt das 4,61 Meter lange Fahrzeug klar unter SUV-Maßen – was es nur verhalten bullig aussehen lässt. Die Schokoladenseite ist das Heck, mit seinen prägnanten durchgezogenen Leuchten – den Polestar 2 erkennt man sofort, wenn man von ihm überholt wird. Vorne wieder ein Hauch Volvo – das Markenlogo wird höchst subtil am Fahrzeug, mal in Wagenfarbe oder leuchtend durch das serienmäßige Panoramadach am Fahrzeug platziert. Modellbezeichnung gibt´s, wie oben angemerkt nur anhand eines super-schlichten und deshalb um so cooleren Spezifikations-Pickerls an der Vordertüren. 

Innen regiert Google.

Auch innen gibt’s klare Linien und hochwertige Materialien Das Infotainmentsystem des Polestar 2 basiert auf dem Android-Betriebssystem von Google. Dementsprechend einfach lässt sich der Polestar bedienen. In den meisten Fällen reicht der Befehl “Hey Google”. Vor allem das Navi über Google Maps ist einfach unschlagbar. Wer möchte, kann sich wie am Smartphone, Apps wie etwa Spotify oder diverse Online-Radios auf das große Mitteldisplay laden. Ebenfalls toll fanden wir den 35 Liter fassenden Laderaum unter der Fronthaube, der dem mit 405 Litern eher kleinen Kofferraum zur Seite gestellt wird. 

Fazit

Reichen nun 231 PS? Wir meinen: Ja. Es stellt sich eher die Frage, ob man Allradantrieb braucht oder nicht. In den meisten Fällen wird wohl der Single Motor völlig ausreichen. Auf den Long Range Akku würden wir auf keinen Fall verzichten. Und wie sieht es preislich aus: Wenn wir ehrlich sind, finden wir die Staffelung der Polestar-Preisliste sehr moderat – sie führt in 3.000er Schritten vom Standard Range Single Motor (EUR 50.390,-) über den Long Range Single Motor (EUR 53.390,-) zum Long Range Dual Motor (EUR 56.390,-). 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You May Also Like

Hallo Dienstmann!

Angesichts des guten Preis-Leistungs-Verhältnis und der gebotenen Qualitäten des BYD Dolphin wundert uns die Entscheidung der österreichischen Beschaffungsagentur nicht.

Alte Tugenden, neu interpretiert.

Wer auf automobilen Komfort abfährt und ein Fahrzeug sucht, das einfach unverwechselbar daherkommt, der sollte sich den Citroen C5 X unbedingt näher ansehen.

Christkinds Wunderschlitten

Der neue VOLVO XC90 T8 AWD sprengt nicht nur unsere Garage, sondern leider auch unsere Geldbörse. Was weh tut.

Alte Werte, neu gedacht.

Mercedes sieht den Schlüssel zu großen Reichweiten nicht nur in großen Akkus. Der möglichst effiziente Umgang mit der gespeicherten Energie ist ebenso wichtig.