500 km Reichweite sowie ein Normverbrauch von 15,1 kWh/100 km steht im Datenblatt des Skoda Enyaq Coupé RS iV. Zumindest in unserem Wintertest war leider nicht im Entferntesten daran zu denken.

Die Frontmaske wird beim Skoda Enyaq RS beleuchtet. Sieht definitiv cool aus.

Solche Fabelwerte können sich angesichts unseres erfahrenen Durchschnittsverbrauchs von rund 26 kWh pro hundert Kilometer bei einem immerhin 82 kWh fassenden Akku gar nicht ausgehen, außerdem fährt man die Batterie in der Realität ja auch nicht komplett leer. Und so pendelte sich unsere Winter-Testreichweite bei lediglich knapp 300 Kilometern ein. Eh nicht schlecht, wenn man die Witterung bedenkt aber meilenweit von der Werksangabe entfernt. Dass es mit den E-Produkten der Mitbewerber im Prinzip genau so abläuft, ist da ein schwacher Trost.

Zwischenfazit: Wir verbrachten in unserem Testverlauf viel Zeit an diversen Ladesäulen im Land.

Man muss zumindest in der kalten Jahreszeit des Öfteren mal zur Ladesäule.

Das sollte mit einer Ladeleistung von maximal 125 kW ausreichend schnell gehen. Leider mussten wir im Testzeitraum aber wieder die Erfahrung machen, dass es mit der Ladeinfrastruktur zumindest in Oberösterreich noch nicht allzu weit her ist. Zuerst muss man eine schnelle, freie und funktionierende Säule einmal finden. Ist das passiert, plätschern dann meistens in der ach so schnellen Highspeed-Säule nicht mehr als 50 kW pro Stunde in den Akku – man sollte also Zeit haben und geduldig sein. Das Auto kann da aber nix dafür.

Abseits der Laderei ist das Skoda Enyaq Coupé RS ein überaus lustiges E-Mobil.

Ein Tritt aufs Pedal beflügelt das viertürige Coupé dank der 299 PS aus zwei Elektromotoren, dass es eine Freude ist. Klarerweise ist eine diesem Leistungsspektrum angepasste Fahrweise der Reichweite nicht unbedingt zuträglich. Dennoch, es macht mächtig Spaß, den RS forciert durch die Gegend zu bewegen.


Aber auch moderat bewegt hat uns der Skoda ausnehmend gut gefallen. Er liegt ausgewogen auf der Straße, produziert wenig Windgeräusche und fördert so eine ausgesprochen entspannte Fahrweise.

Die Coupé-Form ist ebenso Geschmackssache wie die Farbe Mamba-Grün des Testwagens – ersteres sieht super aus, eine dezentere Farbe wäre aber sicher einem späterem Wiederverkauf zuträglich. Sehr gut haben uns die ergonomisch perfekt gestalteten Sportsitze gefallen. Ebenfalls top, das Raumangebot. Vorne wie hinten sitzt man super-bequem und ohne jegliche Beengung. Das heruntergezogene Coupé-Dach spüren nur wirklich Großgewachsene. Der Kofferraum reicht für alles, was kein Kühlschrank ist.

Das Interieur kennen wir schon vom normalen Skoda Enyaq. Im RS ist vieles, wie auch das Dashboard mit edlem Microfaserstoff bezogen. Leider nach wie vor eines Autos dieser Preisrange unwürdig fanden wir die lieblos gestalteten Hartplastik-Türgriffe innen, dort greift man einfach nicht gerne hin. Brrrrr…. Gerne in die Hand nimmt man dagegen das ideal proportionierte Sportlederlenkrad – es ist beheizbar und gefällt mit ordentlichen Schaltern und Drehwalzen für´s Infotainment. Was super funktioniert: Das Augmented Reality Headup- Display, welches einem die Navigationspfeile fast greifbar „vor Augen führt“, also vor‘s Auto projiziert – falsch abbiegen unmöglich.

Fazit

Der Skoda Enyaq Coupé RS iV ist ein schönes, komfortables und sehr einfach zu bedienendes Fahrzeug, das auch jede Menge Fahrspaß macht. Unter optimalen Bedingungen sollten auch gute Reichweiten drinnen sein – mit den grassierenden Schwächen in der Lade-Infrastruktur und den winterlichen Defiziten kämpfen sowieso alle Elektromobilisten – da geht es allen gleich.

Daten Fakten Skoda Enyaq Coupé RS iV
Antrieb: 2 E-Motoren, Allrad
Leistung: 299 PS
Drehmoment: 460 Nm
Vmax: 180 km/h
0 – 100 km/h: 6,4 Sek.
WLTP-Reichweite: 500 km
Normverbrauch: 15,1 kWh/100 km
Preis: ab EUR 66.430,-

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