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Subaru BRZ – leider ziemlich final.

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So lebendig und dennoch schon fast ausgestorben zeigt sich der Subaru BRZ im Eslebedasauto-Test. Die Bezeichnung „Final Edition“ spricht leider Bände.

Elektromobilität hin oder her – echte Sportwagen üben auf Autofans immer noch eine besondere Faszination aus. Preislich massentauglich sind aber immer weniger – danke NoVA :-(. Die wahren Geräte kommen aus Japan: Mazda, Toyota und eben Subaru halten hier die Fahnen hoch.

Es müssen nicht immer 500 PS sein – auch relativ schmale 234 PS, jedoch eingebettet ins richtige Setup und möglichst leichtgewichtig serviert, offerieren den echten, ungefilterten und vor allem den in die heutige Zeit genau noch passenden Fahrspaß ohne Reue.

Wenn man so davor steht, dann distanziert sich dieser BRZ erfrischend von der vorherrschenden Adiposität im Automobilbereich. Das Auto ist fast schon zart gezeichnet – ohne allerdings harmlos zu wirken. Da gibt´s keine überdimensionierte Bauteile – alles bleibt angenehm im Rahmen, sieht man vielleicht von den beiden fetten Auspuffrohren ab, aber die vergönnen wir dem BRZ.

Subaru hat unseren Testwagen ganz traditionell in Blue Pearl-Metallic gehalten. Ganz im Geiste des seligen Impreza. Eigentlich hätten wir uns noch goldene Felgen gewünscht, aber sei´s drum. Ansonsten klassisches Sportwagen-Layout mit langer Schnauze und kurzem knackigem Heck – so war das schon immer und so soll es sein.

Man muss sich schon ein bissl bücken, um ins Innere des BRZ zu gelangen. Dort nehmen einem passgenaue Sport-Schalensitze und ein erfrischend einfaches Interieur in Empfang. Da und dort erfreut Alcantara das Auge. Natürlich gibt´s auch hier allerlei Digitales – hinterm perfekt dimensionierten Lenkrad und auf der Mittelkonsole. Dennoch – alles ist auf´s Wesentliche konzentriert und vor allem: Da piepst nix und wenn man lenkt, dann lenkt man wirklich und keine künstliche Intelligenz versucht einem den Kurvenradius zu vermasseln.

Gestartet wird per Knopfdruck und vorher nicht vergessen die Kupplung zu treten oder den Leerlauf einzulegen – denn der Subaru BRZ ist handgerissen.

#eslebedasauto

Das erste Wegfahren ist ein wenig ruckelig – das kommt einerseits vom dauernden Automatik-Fahren und anderseits gehört der Subaru zu jenen Autos, die man nicht unbedingt im Stop & Go Verkehr fahren möchte. Das gefällt ihm nämlich nicht und da ist er schon ein bissl bockig auf der Kupplung. Das ändert sich aber, denn dieses Auto gehört auf die Landstraße und wenn´s geht möglichst schnell.

Wie schon oben erwähnt mobilisiert der freisaugende 2,4-Liter-Boxer unter der Haube 234 PS. Dass dabei das maximale Drehmoment von 250 Newtonmetern nicht nach Macht und Gloria klingt wird vielen Diesel- und Elektrofahrern ein müdes Lächeln entlocken. Doch genau dann, wenn diese Zeitgenossen von eben dieser Konfiguration gnadenlos abgeledert werden, spätestens dann verstummen sie.

Denn dieser Vierzylinder-Sauger liebt die erhöhte Drehzahl. Sein roter Bereich beginnt bei 7500 Umdrehungen, genau dann liefert er berauschend lineare Leistung und noch besser, er beherrscht dank seines niedrigen Gewichts auch die hohen Gänge. Alles kein Problem. Am lustigsten ist es klarerweise bei knapp 4500 Touren, dann scheint der Boxer in seinem Element zu sein und brüllt seine Leidenschaft herzhaft über die beiden Auspuffrohre ins Freie.

Die Lenkung passt da perfekt ins Bild, sie ist zackig, die Schaltung knackig und der Ganghebel perfekt positioniert. Ebenfalls top, die Bremsen. Subaru weiß was die BRZ Kundschaft will und gönnt dem Hecktriebler etwas Spielraum, ehe das ESP ganz unaufgeregt – und ohne flackernde Leuchte in der Instrumentenanzeige – die Hinterachse wieder in die Spur bringt. Und wer es mal auf der Rennstrecke so richtig krachen lassen möchte, dem bietet der BRZ neben der abschaltbaren Traktionskontrolle auch noch einen Track-Modus inklusive Stoppuhr und Laptimer.

Fazit:

Der Subaru BRZ ist eine ehrliche Haut – er bietet ein überzeugendes Gesamtpaket, welches kein Elektroauto bieten kann – und wahrscheinlich auch nie wird. An das Fahrgefühl eines sportlichen Schalters mit Verbrennungsmotor wird das nie heranreichen können. Und zu diesem Preis (EUR 44.990,- hätte er gekostet – leider ist der BRZ in Österreich bereits vergriffen) wird es das wahrscheinlich auch in Zukunft nie wieder geben. Danke Subaru Austria für die ergreifenden Stunden und Kilometer.

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