Es gehört schon jede Menge Chuzpe dazu, den Subaru Forester und somit einen der wohl ernsthaftesten Automobile als “Sport Edition” auf den Markt zu bringen – wir haben ihn ausprobiert und geschaut, wie sportlich das Auto wirklich ist

In dunkelstes Dunkelblau gehüllt und völlig entchromt steht der Testwagen vor der Haustür. Zusätzlich fallen die schwarzen Alufelgen sowie geschwärzte Scheinwerfer-Inlets und die prägnant-orangen Zierleisten ins Auge. Auf den ersten Blick haftet dem braven Forester fast schon aggressive Sportlichkeit an. Sieht man sich das Auto jedoch näher an, steckt dahinter einfach nur gekonntes optisches Tuning made by Subaru.
Außen ein bissi böse – innen jedoch ein ganz ein Braver.
Auch innen findet man wieder die orange-farbenen Zierelemente vor. Das war es allerdings schon – der Rest ist gut gemachtes Interieur, augenscheinlich ordentlich verarbeitet, gut bedienbar und auch die Materialien machen einen hochwertigen Eindruck.

Wer Platz braucht, ist an der richtigen Stelle. Der 4,63 Meter lange und 1,82 Meter breite Forester bietet vorne wie hinten Raum in Hülle und Fülle. Die kastige Form begünstigt außerdem die gute Beladbarkeit des Kofferraums. Hinter die elektrische Heckklappe des Fünftürers passen mindestens 509 Liter Gepäck, bei umgeklappter Rückbank können maximal 1779 Liter verstaut werden.

Die Bedienung Subaru Forester ist absolut logisch und für jedermann verständlich aufgebaut.
Einmal Platz genommen fällt das aufgeräumte Cockpit mit dem Acht-Zoll-Bildschirm auf. Alles ist klar gegliedert und die Instrumente sind gut ablesbar. Auch in Sachen Sicherheit kennt der Subaru Forester keine Schwächen, wie das aus anderen Modellen bekannte Eyesight-System, welches Spurwechsel-, Toter-Winkel- und Querassistent sowie eine Müdigkeitserkennung vereint, deutlich macht. Zusätzlich findet man im Forester einen Aufmerksamkeitsassistenten, der den Fahrer ermahnt auf die Straße zu blicken, sofern der Blick zu lange von der Straße abweicht. Warum der allerdings bei jedem kurzen Seitenblick schon schreit, ist uns unergründlich.
Der e-Boxer Motor gehört zu den braven Arbeitstieren im Autoreich. Nur sportlich ist er leider nicht.
Hierzulande wird der Forester nur noch mit dem Mildhybridsystem namens e-Boxer angeboten. Die Japaner ergänzen den überarbeiteten 2,0-Liter-Vier-Zylinder-Boxermotor mit einem Elektromotor. Der Verbrenner leistet 150 PS (110 kW) und erreicht sein maximales Drehmoment von 194 Newtonmetern bei 4000 Umdrehungen. Der 17 PS starke Elektromotor ist im Gehäuse des CVT-Getriebes, welches sieben Gänge simuliert, untergebracht.

Der Subaru Forester e-Boxer fährt überraschend oft rein elektrisch.
Seine Energie zieht das E-Aggregat aus einer Lithiumionen-Batterie, die mit Hilfe von Rekuperation gespeist wird. Auf kurzen Strecken beziehungsweise mit behutsamem Gasfuß kann der E-Motor bis maximal 40 km/h auch alleine für den Vortrieb sorgen, was er auch immer wieder tut. Vor allem bei Stop&Go Situationen oder in Tiefgaragen fährt man dann elektrisch dahin – dies schont die Umwelt und auch die Brieftasche. Wir hatten in unserem Test einen Durchschnittsverbrauch von rund 8,2 Litern Super auf hundert Kilometern. Für ein derart massives Fahrzeug kein schlechter Wert.

Fahrdynamik eher bei “Oberförster” als bei “Jogginganzug”.
Insgesamt überzeugt der Forester durch seine komfortablen Fahreigenschaften onroad und die gute Traktion abseits der Straße. Bezüglich Fahrdynamik und Handling sollte man sich allerdings keine allzu hohen sportlichen Erwartungen machen. Die Lenkung sit zwar präzise aber dennoch fehlt des dem Forester beim Fahrwerk an der nötigen dynamischen Feineinstellung – kein Wunder, soll er doch auch im Gelände seinen Mann stellen. Den Sprint auf Tempo 100 meistert der Allradler in soliden 11,8 Sekunden, die Spitze von knapp unter 190 km/h wird man wohl auch auf deutschen Autobahnen nicht wirklich nutzen.

Für die Fahrt ins (leichte) Gelände steht dem Fahrer der X-Mode Allrad zur Verfügung, der mittels Tastendruck aktiviert werden kann. Das System, welches durch die Steuerung von Motormanagement, Getriebe und Allradantrieb die Traktion auf rutschigen Oberflächen und steilen Anstiegen verbessert, wurde mit zwei Fahrstufen für verschiedene Untergründe optimiert. Wir konnten das Ganze schon in einem abgesperrten Allradtestgelände ausprobieren – der Subaru Forester schlägt sich auch in kniffligen Situationen sehr gut.

Fazit
Auch wenn der Subaru Forester in der Sport Edition auf den ersten Blick ziemlich dynamisch rüberkommt, ist er dennoch ein braver Allradler für die ganze Familie geblieben. Die Optik wirkt aber dennoch nicht aufgesetzt sondern stimmig – von Peinlichkeit keine Spur. Wer mit seinem Fahrzeug positiv auffallen möchte und sich auch ein wenig von der Masse distanzieren will, der sollte sich den übrigens ausgesprochen üppig ausgestatteten Subaru Forester – egal ob als Sport Edition oder in einer der Normalausführungen – einmal näher ansehen.
Daten Fakten Subaru Forester 2.0ie e-Boxer Sport Edition
Motor: 4-Zyl-Boxer-Benziner
Hubraum: 1991 ccm
Leistung: 150 PS
Max. Drehmoment: 194 Nm bei 4000 U/min
Elektromotor: 12,3 kW / 16,7 PS
Drehmoment E-Motor: 66 Nm
Batterie: Lithiumionenbatterie, 13,5 kWh
Vmax: 188 km/h
0 auf 100 km/h: 11,8 Sek.
Testverbrauch: 8,2 Liter
Effizienzklasse: B
CO2-Emissionen: 154 g/km (Euro 6d-ISC-FCM)
Testverbrauch: 8,5 Liter
Preis: ab EUR 43.990,-