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Der smarte Volvo

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Wieviel Volvo-Feeling steckt im vollelektrischen EX30? Wir sind damit gefahren.

Es ist ja kein Geheimnis, dass der Volvo EX30 auf dem Smart #1 basiert. Freilich wurde das im Falle der Optik erfolgreich verschleiert – der EX30 ist auf den ersten Blick als Volvo erkennbar. Dafür sorgen unter anderem die markentypischen Leuchten an Front und Heck sowie die eher gedrungene Linie. Der EX30 ist definitiv ein kleines Auto – er spielt größenmäßig im Verein von Polo & Co mit. Damit er ist definitiv der kleinste im Volvo-Verbund. Der Außenauftritt entspricht schon mal der Volvo-Linie – wie siehts innen aus?

Aufgeräumt. Volvo ist es gelungen, das Interieur fast völlig von haptischen Schaltern zu befreien. Wir haben durchgezählt und sind neben den Lenkstockhebeln nur auf zwei Fensterhebertasten an der Mittelkonsole und zwei Aktionsknöpfe für Front- und Heckscheibenwischer am linken Lenkstockhebel gestoßen. Den Rest an Funktionalitäten – und da gibt es jede Menge – steuert man über den hochkant stehenden Touchscreen in der Mitte des Dashboards an – sogar die Außenspiegel werden über die Touchflächen am Lenkrad eingestellt. Freunde gepflegter Aufgeräumtheit werden das alles lieben – wer gerne dreht und drückt, wird wohl weniger Freude haben.

Daraus ergibt sich: Den Volvo EX30 sollte man vor Fahrtantritt einmal nach den eigenen Bedürfnissen programmieren. Dann aktiviert sich der Scheibenwischer stets zur richtigen Zeit, das Licht blendet automatisch auf und ab und die Ambientebeleuchtung mit einer Vielzahl an wählbaren Moods sanft umspielen. Die Vorteile des Volvo-Systems liegen einerseits an der Google-Unterstützung und andererseits kann man sich wirklich viel auf den Leib konfigurieren – so lässt sich die leidige EUR Tempowarnungspiepserei mittels einfachem Touch am Lenkrad deaktivieren und die wichtigsten Funktionen des Autos (Rekuperieren, Handschuhfach öffnen, …) auf den HOME-Bildschirm legen.

Fakt ist, dass man sich an das Volvo-Bediensystem zuerst einmal gewöhnen muss – so einfach ohne Vorwissen einsteigen und wegfahren spielt´s nicht.

#eslebedasauto

Ebenso liegt allerdings ein nicht unwesentlicher Nachteil in dieser Aufgeräumtheit: Wechselt das Auto oft den Fahrer – zum Beispiel innerhalb der Familie – könnte es kompliziert werden. Dann fällt nämlich auch die Gewohnheit ans System flach und man muss sich jedes Mal wieder hineinlernen – und das kann nerven.

Im Idealfall beschränkt sich die Fahrerei im Volvo EX30 wirklich nur auf´s Fahren selbst – wenn man alles ordentlich für sich selbst konfiguriert hat.

#eslebedasauto

Es gibt allerdings einen Punkt, wo der EX30 eindeutig hinter seine großen Volvo-Kollegen zurückfällt – der betrifft die Sitze.

Wer schon einmal in einem Volvo gesessen ist und längere Strecken damit zurückgelegt hat, der wird uns zustimmen. Dort sitzt man nämlich hervorragend – die Sitze sind meistens mit feinem Leder bezogen und verwöhnen mit Heizung, Lüftung und Massage. Das ist beim EX30 anders. Seine Sitze sind ok aber – vor allem im Fall der Sitzfläche – etwas zu klein geschnitten, auch bieten sie relativ wenig Seitenhalt und auch von der Optik kommen sie an das gewohnte Volvo-Gestühl nicht ran. Das liegt vielleicht auch am veganen, vollrecycleten Bezug. Hier kommt also nicht so richtiges Volvo-Feeling auf. Was aber dennoch geboten wird, ist jede Menge Platz. Trotz der geringen Auto-Abmessungen finden vier Personen samt Gepäck gute Bewegungsfreiheit vor.

Wie fährt er sich?

Wir hatten die 200 kW starke Single-Motor Variante mit 200 kW und Heckantrieb bei uns zu Gast. Diese Version lässt sich angenehm bewegen – beschleunigt smooth und bei Bedarf auch druckvoll (5,3 Sekunden auf Hundert) und verwöhnt einen mit sehr gutem Federungskomfort und einer Lenkung, die bei Bedarf auch in Richtung “US-Straßenkreuzer der 70er” in Sachen Leichtgängigkeit eingestellt werden kann. In der Stadt eine gute Sache – überland sollte man die härtere Einstellung wählen. Wer Sportlichkeit sucht ist mit der Singlemotor-Variante des Volvo EX30 übrigens eher an der falschen Stelle – da wird man wahrscheinlich eher mit dem dynamischen Polestar 2 das richtige Auto finden.

In Sachen Elektromobilität macht der Volvo EX30 vieles richtig. Wir empfehlen die von uns getestete mittlere Variante mit Singlemotor und Long Range-Akku (64 kWh). Damit lässt es sich exzellent leben und auch die Praktikabilität (Testreichweite rund 320 km) im Alltag passt. Wir schafften eine Durchschnittsverbrauch von rund 19 kWh – (WLTP-Verbrauch 17,5 kWh/100 km). Geladen kann der EX30 ebenfalls sehr flott werden – an der Schnellladesäule kann man ihn in einer guten halben Stunde wieder auf 80 Prozent hochpushen (maximale DC-Ladeleistung: 150 kW). Dafür lässt sich der Akku auch konditionieren.

Am Markt wird der Volvo EX30 als schon sehr ordentlich ausgestattete Basisversion ab EUR 36.950,- angeboten – die empfehlenswerte Long Range Variante kommt auf einen Basispreis von EUR 42.170,-. Wer es wirklich wissen will, dem bietet Volvo auch noch eine “Twin Motor Performance”-Version mit 315 kW und Allrad an – diese kostet ab EUR 51.470,-.

Unterm Strich

Volvo hat alle vollelektrischen SUV mit dem Kürzel EX versehen. Gestartet wird eben mit diesem EX30. Dieser gliedert sich sehr gut in die bestehende Palette ein und erweitert sie nach unten. Rein äußerlich ist er auf den ersten Blick als Volvo erkennbar – das Interieur kann man durchaus als schwedisch zurückhaltend sehen – es leben die klaren Linien, die kaum vom haptischen Schaltern gestört werden. Kann man mögen. In Sachen friktionsfreier Bedienung gibt´s sicher Luft nach oben. Rein technisch macht er seine Sache recht gut – Reichweite und Fahrdynamik passen. Wir empfehlen: Am besten selbst ein Bild vom Volvo EX30 machen und einmal eine Runde damit drehen.

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