460 Kilometer und einen Verbrauch von weniger als 20 Kilowattstunden verspricht BMW für den iX3. Ambitionierte Werte – wir haben uns das Elektro-SUV näher angesehen.

BMW startet in der Elektromobilität nach dem i3 neu durch. Der Neustart erfolgt mit dem BMW iX3.

Als Antrieb dafür entwickelten die BMW-Ingenieure einen Elektromotor, der 286 PS an die Hinterachse liefert – Allrad wird beim iX3 gleich gar nicht angeboten. Durch die Bauart des Motors – es handelt sich um eine stromerregte Synchronmaschine – konnte auf seltene Erden und den Einsatz von Magneten verzichtet werden. Auch der Anteil von Kobalt konnte gegenüber dem i3 um 63 Prozent verringert werden. Die beim BMW iX3 eingesetzten Komponenten werden in naher Zukunft auch bei den Modellen i4 und und iX eingesetzt.

Genug der Theorie und auf in die Praxis.

Das Drehmoment von 400 Newtonmetern bringt den BMW iX3 flott in Fahrt und nach 6,8 Sekunden ist Tempo Hundert erreicht. Auch der Durchzug – zum Beispiel bei Überholvorgängen – ist hervorragend, die Höchstgeschwindigkeit wird sinnvollerweise bei 180 km/h elektronisch begrenzt.

Der Unterschied zum konventionell angetriebenen X3 zeigt sich klarerweise bei der Geräuschentwicklung. Der iX3 rollt leise und geschmeidig ab, erst der Blick auf das Headup-Display verrät die tatsächliche Geschwindigkeit. Das Interieur zeigt sich, wie bei BMW üblich, gut aufgeräumt, auf den Fahrer konzentriert und sehr hochwertig. Der zentrale Bildschirm übermittelt die wichtigsten Informationen. Er wird ganz nach Belieben, entweder per iDrive Controller, Touch-Funktion, Sprach- oder Gestensteuerung bedient. Da findet jede seine Lieblingsbedienung.

Wie gewohnt sitzt man hervorragend – auch der Seitenhalt der feinen Ledersessel passt perfekt. Beim Fahrwerk bietet auch der iX3 die gewohnte Bandbreite aus guter Dämpfung und komfortabler Federung – generell lässt sich auch dieser BMW fahrdynamisch nur schwer aus der Ruhe bringen.

Die 74 kWh fassenden Akkus sind im Unterboden verbaut, was sich positiv auf die Fahreigenschaften auswirkt. Dadurch liegt der Schwerpunkt des iX3 um 7,5 Zentimeter tiefer als beim verbrennenden X3, was sich vor allem in Kurven angenehm bemerkbar macht. Serienmäßig verbaut BMW im iX3 übrigens ein adaptives Fahrwerk, welches sich an die Straßenverhältnisse anpasst. Dies funktioniert unauffällig gut, der iX3 liegt einfach immer perfekt auf der Straße.

Kommen wir zur Reichweite.

Die angegebenen 460 Kilometern lässt sich bei zurückhaltender Fahrweise auch wirklich erreichen. Fährt man den iX3 aber gewohnt dynamisch, werden aber wohl eher 360 Kilometer am Display aufscheinen. Auch beim BMW iX3 lässt sich die Rekuperation mehrfach einstellen. Neben der adaptiven Rekuperation, die sich mittels der aktuellen Navigationsdaten den aktuellen Verkehrsverhältnissen anpasst (was super funktioniert), kann man mit der Fahrstufe „B“ auch im One-Pedal-Driving bewegen.

Und wie sieht es wirklich mit dem Verbrauch aus?

Wir haben den BMW unter idealen Bedingungen (ca. 18 Grad Celsius) über Landstraßen, Autobahn und auch im Stadtverkehr bewegt – sind dabei “normal” gefahren – also keine Schleichfahrt aber auch keine Raserei und am Ende stand ein Durchschnitts-Verbrauch von 21,6 kWh auf der Verbrauchsanzeige. Ein hervorragender Wert für ein derartiges Auto.

Auch das Laden funktioniert super.

An einem elf kW starken Anschluss vergehen rund 7,5 Stunden bis der 74 kWh fassende Akku geladen ist. Eine Schnellladestation benötigt 34 Minuten, bis die Batterie zu 80 Prozent gefüllt ist – hier sind bis zu 150 kWh Ladeleistung drinnen. Falls man eine passende Ladesäule findet. Hilfreich ist da das BMW Connected Charging System, welches die Routenplanung optimiert und die notwendigen Informationen über Ladestationen entlang der Strecke liefert. 

Optisch unterscheidet sich der iX3 vom konventionellen X3 vor allem durch die aerodynamisch gestalteten Leichtmetallräder, die laut BMW rund zehn Kilometer Reichweite bringen sollen. Im Innenraum wählten die Münchener Kreativen blaue Farbakzente, um die Verbundenheit mit dem blauen Planeten zu unterstreichen.

Unser Fazit:

BMW beweist eindrucksvoll, dass sich das M im Namen nicht nur auf Verbrennermotoren bezieht – auch die Elektromotoren punkten mit Effizienz und Dynamik. Der BMW iX3 macht auf jeden Fall neugierig auf die Elektro-Fahrzeuge der Bayern, die schon in den Startlöchern scharren und noch heuer im Herbst auf den Markt kommen werden.

Daten Fakten BMW iX3
Motor: Stromerregte Synchronmaschine
Leistung: 286 PS
Drehmoment: 400 Nm
Batterie: Hochvolt-Lithiumionenbatterie, 74 kWh
Vmax: 180 km/h
0 auf 100 km/h: 6,8 Sek.
Elektr. Reichweite: 460 km
Test-Durchschnittsverbrauch: 21,6 kWh
Preis: ab 59.990 Euro

Witziges Detail im politisch korrekten BMW iX3 – ein Zigarettenanzünder.
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