Es gibt Autos, die passen einfach. Du stehst davor und es passt einfach alles und dann steigst du ein und erlebst das Gleiche. Zu diesen Autos gehört der Opel Mokka e.
Die Optik stimmt einfach
Die breite Spur, leicht ausgestellte Radhäuser, perfekt dimensionierte Räder, ein langer Radstand, kurze Karosserieüberhänge – beim Opel Mokka passen die Abmessungen. Sein Design ist einfach gut – und wenn Opel den Grill des Manta A zitiert, dann geschieht das einfach in einer komplett unpeinlichen Selbstverständlichkeit, die jedem Mini Countryman die Schamesröte ins automobile Gesicht treibt. Der Opel Mokka ist einerseits schlicht und geradlinig gezeichnet – dennoch sticht er aus dem vorherrschenden Einerlei hervor. Das liegt wahrscheinlich an der Farbgebung unseres Testwagens.
Wer dieses herrliche Grün nicht wählt, ist selbst schuld. Derzeit gibt es kaum prägnanter lackierte Autos auf unseren Straßen. Dazu noch die schwarz lackierte Motorhaube, deren prägnanten Mittelgrat man auch im Fahrzeug sitzend immer im Blick hat.
Und auch der Innenbereich des Opel Mokka e enttäuscht nicht. Hinterm Lenkrad zwei ineinander fließende Bildschirme – zum Teil konfigurierbar. Und das Wichtigste: Inhaltlich völlig logisch bespielt und wie das ganze Auto einfach alltagstauglich bedienbar. Der Mokka Innenraum ist dabei keine lichtdurchflutete, weitläufige Landschaft – er gleicht vielmehr mit seiner niedrig gehaltenen Fensterlinie und dem schwarzen Dachhimmel einer dunklen, kuscheligen Höhle. Platz gibt´s dennoch ausreichend, wenngleich die Luftigkeit eines VW ID 3 in weiter Ferne liegt. Aber der ist auch eine Fahrzeugklasse höher einzuordnen.
Die tolle Alltagstauglichkeit des Opel Mokka e spiegelt sich auch bei der Fahrdynamik wider.
Das kleine SUV gehört nämlich nicht zu den beinharten Crossover-Sportlern, auch wenn der Mokka optisch ziemlich dynamisch rüberkommt. Der Komfort steht eindeutig im Mittelpunkt. Sein Fahrwerk ist eher auf der soften Seite – ohne jedoch jene Präzision vermissen zu lassen, die dann in der Kurve zählt. Da ist Opel eine tolle Abstimmung gelungen. Dazu passend, die sehr bequemen Sitze, die aber dennoch guten Halt bieten.
Als Antrieb wählten die Opel-Entwickler einen 136 PS starken Elektromotor, der dank 50 kWh fassendem Akku eine Reichweite von 324 Kilometern (nach WLTP) haben soll. In unserem Wintertest sah die Sache freilich etwas anders aus – mehr wie 250 Kilometer waren nicht drin. Im Sommer sollten sich aber 300 Kilometer ausgehen.
Im Regelfall ist man mit dem Mokka-e im Fahrmodus „Normal“ unterwegs, was eine Leistung von 109 PS bedeutet. Klingt nach wenig, ist es aber nicht, man fühlt sich eigentlich nie untermotorisiert. Und wenn es einmal pressiert, drückt man einfach auf „Sport“ – dann erntet man die vollen 136 PS und recht lustige Beschleunigung – allerdings geht das dann auch deutlich auf Kosten der Reichweite.
Innerstädtisch bietet sich dann „Eco“ 82 PS an, um die Reichweite zu vergrößern. Damit kommt man dann auch der angegebenen Reichweite relativ nahe. Im Schnitt haben wir rund 20 kWh pro hundert Kilometer verbraucht – das dürfte aber, wie schon gesagt mit den steigenden Temperaturen deutlich weniger werden. Geladen werden kann der Mokka übrigens mit bis zu 100 kW. Dann ist die Batterie nach einer halben Stunde zu 80 Prozent gefüllt. An der heimischen 11 kWh Wallbox sollte der Akku in fünf Stunden und 15 Minuten wieder voll sein.
Fazit
Der Opel Mokka e hebt sich angenehm vom vielfach vorherrschenden Leistungswahnsinn bei den E-Autos ab. Er bietet tolle Alltagstauglichkeit – sofern man ihn „artgerecht“ also oft im urbanen Raum oder rundherum bewegt. Was er viel besser kann, als eine Vielzahl seiner Mitbewerber ist das coole Auftreten, das Opel einfach perfekt hinbekommen hat. Daumen hoch für´s Design!
Daten Fakten Opel Mokka-e
Leistung: 100 kW/136 PS
Drehmoment: 260 Nm
Batterie: 50 kWh
Vmax: 150 km/h
0 auf 100 km/h: 9,0 Sek.
WLTP-Reichweite: 324 km
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 17,4–18,0 kWh
Testverbrauch: 20,4 kWh
Basispreis: 35.669 Euro