Opel hat den Mokka-e nicht nur in Mokka Electric umgetauft. Das kleine SUV erhielt auch gleich den neuen Elektromotor von Stellantis mit 115 kW Leistung. Der 100 kW-Antrieb wird nach wie vor angeboten und wir waren damit unterwegs.
Reichen seine 136 PS aus? Oder sollte man besser zum immerhin 2.000 Euro teureren neuen Antrieb greifen? Zusätzlich sei vermerkt, dass die neue Variante auch über einen geringfügig größeren Akku (jetzt 54 statt 50 kWh) verfügt.
Was erhält man eigentlich generell, wenn man zum Opel Mokka Electric mit der 100 kW Maschine greift?
- Definitiv jede Menge automobile Personality.
Der Opel Mokka ist das Gesicht in der Menge – sogar Leute, die früher niemals in Richtung Opel tendiert sind, finden ihn gelungen, manche sogar cool. Der Mokka ist nicht nur optisch breit aufgestellt, auch bei der Käuferschaft gehts von jung bis alt: Den Jungen gefällt sein bulliger Auftritt und die ältere Generation freut sich über´s gemütliche Ein- und Aussteigen. Wie weit man diese Personality zuspitzen will, hängt von der Wahl der Farbe ab – wir fanden unseren komplett schwarzen Testwagen vielleicht ein wenig zu unauffällig – ein knalliges Grün mit schwarzer Motorhaube und Dach gibt da logischerweise weit mehr her. Muss man sich halt drüber trauen. - Auch in der 100 kW-Variante mehr wie genug Vortrieb.
Wir bewegten uns die meiste Zeit im “NORMAL”- und oft auch im “ECO”-Modus, nutzten also dementsprechend fast nie die vollen 136 PS aus, die eben nur im “SPORT”-Modus geliefert werden. Dennoch: Es geht gut voran, der Durchzug ist ordentlich, vor allem, wenn man mit dem Mokka Electric in seinem natürlichen Habitat, der erweiterten Stadt und rundherum unterwegs ist. - Ein perfektes Pendlerauto.
Dies bedeutet in der Regel, dass der Wagen über Nacht an der heimischen Wallbox hängt und stets gut geladen seinen Dienst in der Früh antritt. Kommt man dennoch in die Verlegenheit, einmal einen Schnelllader aufsuchen zu müssen, ist das auch kein Beinbruch – bis zu 100 kWh Ladeleistung sind in der Regel völlig ausreichend für eine schnelle Befüllung zwischendurch. Auch unsere Test-Reichweite von 240 Kilometern (im Winter wohlgemerkt – 320 Kilometer sollten sich bei wärmeren Temperaturen ausgehen) wird für die meisten Pendlerstrecken ausreichen. - Viel Komfort und ausreichend Platz.
Der Opel Mokka steht zwar breitbeinig auf der Straße, dennoch gehört er eher zu den sanften Abrollern hierzulande. Die Federungsabstimmung ist auf der komfortablen Seite, dennoch gibt´s keine Schwammigkeit beim Kurvenfahren. Auch die Lenkung ist leichtgängig, bietet aber trotzdem genug Präzision und Rückmeldung. Vier Erwachsene finden angenehm Platz, sitzen vorne auf den bewährten Opel AGR-Sitzen und auch der glattflächige Kofferraum mit seinem praktischen Kellerfach für das Ladekabel schafft den Wocheneinkauf für die Familie locker.
Das bekommt mannicht, wenn man zur 100 kW-Variante greift?
- Absolut perfekte Effizienz
Unser Testschnitt lag (bei tiefwinterlichen Temperaturen) bei rund 22 kWh pro hundert Kilometer – das ist für ein Auto dieser Größe und Leistung eindeutig etwas zu viel. Hier kommt der neue 115 kW-Motor ins Spiel, der ist laut Opel deutlich sparsamer – wir hatten kürzlich den Konzernbruder Peugeot E-2008 im Test und fuhren mit dem neuen Elektroantrieb im Schnitt um mehr als drei Kilowattstunden günstiger über die 100 km. Wer also sehr gute Effizienz sucht, der sollte gleich zum stärkeren Mokka greifen. - Einen Langstrecken-Elektriker
Für die echte Langstrecke ist der Opel Mokka Electric schlicht und ergreifend nicht gebaut worden. Dafür fehlt ihm einfach die Akku-Kapazität, eine höhere Ladeleistung sowie eine moderne Routenplanung übers eingebaute Navi. Es ist einfach so, wer weit reisen will, wird wohl zu einem anderen Modell greifen oder seine Reise einfach sehr gut vorplanen müssen.
Unterm Strich
Der Opel Mokka Electric hebt sich sowohl mit 100- als auch mit 115-kW-Motor angenehm vom vorherrschenden Leistungswahnsinn bei den E-Autos ab. Er bietet tolle Alltagstauglichkeit und mehr Komfort als man es ihm ansieht. Was er viel besser kann als eine Vielzahl seiner Mitbewerber, ist das coole Auftreten, welches Opel einfach perfekt hinbekommen hat. Sofern man ihn “artgerecht” also oft im urbanen Raum oder rundherum bewegt, wird man mit diesem Auto – egal mit welchem Motor – auch glücklich und zufrieden sein. Wer allerdings zusätzlich perfekte Effizienz sowie eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern sucht, der sollte sich die stärkere Variante des Opel Mokka Electric einmal näher ansehen.
Daten Fakten Opel Mokka Electric Ultimate
Leistung: 100 kW/136 PS
Drehmoment: 260 Nm
Batterie: 50 kWh
Vmax: 150 km/h
0 – 100 km/h: 9,0 Sek.
Testreichreite: 240 km
Testverbrauch: 22,1 kWh
Basispreis: 35.669 Euro