Wenn es nach der Porsche-Werbung geht, montiert man auf das Dach des Taycan Cross Turismo ein Zweimannzelt und hinten ans Heck die e-Bikes und geht damit campen. Ist das zu dick aufgetragen? Wir haben uns den elektrischen Crossover-Porsche näher angesehen.

Die Porsche Taycan Familie wird ja immer größer – erst vor kurzem hatten wir den Taycan Sport Turismo im Test – jetzt folgt sein “crosser” Bruder, der Cross Turismo. Auch er verfügt über die große Heckklappe und das verlängerte Dach – auffällig ist hier jedoch die erhöhte Bodenfreiheit, die mattschwarzen Radläufe und eben die Dachreling (für´s Zelt :-). Bei der Leistung bleibt alles beim Alten: Sie ist im Überfluss vorhanden.

Ein “Gravel-Mode” macht zwar aus dem Porsche Taycan noch keinen Geländewagen, daran merkt man allerdings, dass es Porsche wie immer ernst meint. Wird er aktiviert, hebt sich die Luftfederung die Karosserie um bis zu 30 Millimeter an und verhilft zu einer Bodenfreiheit von gut 15 Zentimetern. Genug, um mittlere Feldwege und Schotterstraßen zu meistern. Man könnte also, wenn man wollte.

Schaut man sich allerdings die am rund 144.000 Euro teuren Testwagen verbauten Räder an, wird man sich ruppigere Ausflüge in die Botanik jedoch wohl überlegen. Bei den mit Gummi bedampften 21-Zoll Walzen der Dimension 305/30 21 reicht schon der oben genannte Feldweg um sich Kratzer, Reifenschäden und somit auch Weinkrämpfe einzufangen.

Cross hin oder her – auch in diesem Taycan-Derivat fühlt man sich als Porsche-Fahrer sowohl auf der linken Autobahnspur als auch auf der kurvigen Landstraße sicher, souverän und absolut überlegen. Die Gesamtabstimmung entspricht der hohen Erwartungshaltung an die Marke Porsche durch und durch. Lenkung, Bremse, Fahrwerk alles lupenreine Porsche-Ware – trotz leicht erhöhter Bodenfreiheit gibt´s keinerlei Wankbewegungen oder Unklarheiten beim Einlenkverhalten.

Antriebstechnisch ist auch der Cross Turismo ein typischer Taycan – klarerweise wird dieses Modell immer mit Allradantrieb ausgefolgt. In unserem Fall handelte es sich um den Porsche Taycan 4S Cross Turismo. Dessen Lithium-Ionen Akku fasst 93,4 kWh und sorgt so für eine realistische Alltagsreichweite von rund 340 Kilometern und kann dank 800-Volt Architektur auch super-flott am passenden Schnelllader wieder hochgepusht werden.

Im Test verbrauchte unser Taycan rund 28 kWh auf 100 Kilometern. Angesichts der massiven Motorleistung ein akzeptabler Wert. Bis zu 571 PS und 650 Newtonmeter Drehmoment befördern den leer immerhin 2.245 kg schweren Crossover vorwärts – und das Schöne ist, dass der Spaß bei der ersten Kurve nicht aufhört, sondern eher erst beginnt. Gierig und präzise werden Biegungen aller Art verschlungen – hier sind sich alle Porsches einig.

“Für Menschen mit aktivem Lebensstil.

… sagt die Porsche Werbung

Der Porsche Taycan Cross Turismo soll also Mountainbiker, Wakeboarder, Paraglider, Taucher oder wer sonst noch ein Hobby pflegt, das den Transport einer sperrigen Ausrüstung erforderlich macht, befördern. Bis zu 1212 Liter Kofferraumvolumen stehen dafür zur Verfügung.

Für alle Fälle gibt´s im Porsche Taycan Cross Turismo sogar einen Kompass.



„Das Fahrvergnügen soll nicht an der Asphaltkante enden“

… sagt die Porsche Werbung ebenfalls

Mit dem Surfbrett direkt bis ans Ufer, bei der Dachlast von bis zu 75 Kilogramm ist auch das kein Problem. Das Zweimanndachzelt wird sich aber nicht mehr ausgehen – da muss wohl einer der beiden wohl oder übel im oder neben dem Taycan übernachten.

Wenn es nach Porsche geht, soll der Cross Turismo rund 40 Prozent der verkauften Taycans ausmachen. Alles, was man jetzt nur noch braucht, ist der Hyper-Charger auf der Alm – dann kann das Abenteuer starten. Nein im Ernst, auch absolute Sport-Muffel werden sich mit dem hochgelegten Taycan sicher schnell anfreunden – er sieht einfach toll aus und hat auch alle positiven Charaktereigenschaften seiner tiefer gelegten Kollegen. Es ist also vorrangig Geschmackssache, ob man die Limousine, den Sport Turismo oder den Cross Turismo nimmt.

Daten Fakten Porsche Taycan 4 S Cross Turismo
Motoren: zwei permanenterregte Synchronmotoren
Leistung: 571 PS
Max. Drehmoment 650 Nm
Batterie: Hochvolt-Lithiumionenbatterie, 93,4 kWh
Vmax: 240 km/h
0 auf 100 km/h: 4,1 Sek.
Reichweite (Herstellerangabe): 388-419 km
Testverbrauch: 28,2 kWh / 100 km
Preis: ab 98.458 Euro
Testwagenpreis: 144.606,66 Euro

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Überall flexibel laden dank Juice Booster Charger im Frunk des Porsche Taycan 4s Cross Turismo.

Wie wir jetzt alle wissen, ist das Befahren abgelegener Gegenden mit dem Taycan Cross Turismo ja möglich. Wer die Batterie des Porsche immer gut gefüllt haben möchte, der steht da schnell vor dem Problem der fehlenden oder nicht passenden Stromdose. Am Strand beim Surfen gibt es in der Regel wenig Ladeinfrastruktur, daher empfiehlt es sich, seine eigene Ladestation im Kofferraum oder beim Taycan vorne im Frunk mitzunehmen.

Wir haben derzeit den Juice Booster 2 im Testbetrieb – dieser verfügt über alle denkbaren Stecker und lässt sich so gut wie überall flexibel verwenden – egal ob man irgendwo am Berg an der Kraftsteckdose der Schihütte ansteckt oder in der City eine öffentliche Ladesäule anzapft. Noch dazu ist das Ding so gut wie unkaputtbar – sprich wasserfest, staubdicht und wenn man mal irrtümlich drüberfährt, ist das auch kein Malheur.

Neben fest installierten Wallboxen gibt es für das Laden von elektrifizierten Autos auch mobile Ladeeinrichtungen, so genannte Mobile Charger. Diese können an wechselnden Orten an allen möglichen Arten von Steckdosen angeschlossen werden und erhöhen dadurch die Flexibilität enorm. Der Juice Booster 2 des Schweizer Herstellers Juice Technology funktionierte in unserem Test sicher, zuverlässig und stabil. Eine echte Empfehlung für E-Mobilisten, die sich von der derzeit noch schwach aufgestellten öffentlichen Infrastruktur nicht bremsen lassen wollen.

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