Die RS-Modelle von Skoda waren ja schon immer etwas Besonderes. Besonders stark, souverän und auch oft besonders bunt.
Auch vom Elektroauto Enyaq gibt´s einen RS Ableger. Besser gesagt zwei. Den einen, das Coupé hatten wir schon im Test – jetzt wurde der Kombi nachgereicht. Gleich vorweg – unterscheiden tun sich die beiden nur beim Kofferraumvolumen und der Dachlinie. Motorisch sind sie identisch.
Interessant war in unserem Fall die Tatsache, dass wir das Coupé mitten im Winter testeten und den neuesten Termin jetzt bei idealen Bedingungen für ein Elektroauto hatten. Und eins kann man gleich vorweg sagen: In der warmen Jahreszeit – und die dauert ja anscheinend immer länger – ist der Skoda Enyaq ein wirklich tolles, alltagstaugliches Auto, auf das auch absolute Benzinbrüder sicher gerne greifen.
Kurz zur Technik. Auch die Kombivariante verfügt über zwei Elektromotoren mit zusammen gut 300 PS – diese werden ebenfalls per Allrad auf die Straße gebracht. Im Unterschied zu den herkömmlichen 4×4-Modellen mit Verbrennungsmotor verzichtet ein Allrad-Elektroauto wie der Enyaq auf eine Kardanwelle oder eine Lamellenkupplung. Der Allradvortrieb wird über den Elektromotor auf der Vorderachse erzeugt und die Kraftverteilung erfolgt über eine ausgeklügelte Steuerungselektronik. Die Allrad-Technik arbeitet bedarfsgerecht und schaltet erst in den 4×4-Betrieb um, wenn sie auch wirklich gebraucht wird.
Natürlich geschieht das im Sommer relativ selten. Das Fahrverhalten des Enyaq RS ist dennoch relativ sportiv angelegt. Das Fahrwerk ist mitteilsam, die Lenkung direkt und präzise. Ist man schon einmal einen verbrennenden RS gefahren, so fallen einem diese Gemeinsamkeiten durchaus auf. Ebenfalls auffallend sind die Materialien beim Interieur.
Auch der Skoda Enyaq RS ist innen fast flächendeckend mit Alcantara ausgeschlagen. Gelenkt wird mit einem kantigen Sportlenkrad mit gelochtem Lederbezug. Die Bedienung am Lenkrad hat Skoda gottseidank analog gelassen – man rotiert einfach durchs Menü oder die Lautstärkenregelung mit den beiden verchromten Walzen. Den Rest erledigt man über den Touchscreen in Konzern-Manier. Sehr gut fanden wir die beiden Sportsitze vorne – die geben wirklich tollen Halt, auch wenn man mal flotter in die Kurve geht – was mit dem Enyaq RS dank tiefem Schwerpunkt hervorragend funktioniert.
Bei forcierter Fahrweise macht sich zwar ab und an das hohe Gewicht des 2,2 Tonnen schweren SUV bemerkbar, doch selbst auf engen und kurvigen Streckenabschnitten zieht der Enyaq RS gelassen seine Bahn. Fährt man entspannt damit, erreicht man mit dem Skoda dank 82 kWh fassenden Akku durchaus 450 Kilometer, ehe der Wagen wieder an die Steckdose muss. Das lässt Langstreckenängstliche aufatmen zumal auch die Ladegeschwindigkeit ordentlich ist. Bis zu 135 kW zieht der Enyaq RS am Schnelllader.
Ob es nun das Coupé oder der Kombi sein soll, liegt nur bedingt am Kofferraumvolumen. Die Entscheidung ist wie so oft Geschmackssache – beide Varianten bieten mehr wie genug Stauraum. Bis zur B-Säule und unterm Blech sind sie ident. Uns gefällt übrigens das Kombiheck besser – aber wie gesagt: Ist Geschmackssache.
Unser Testmodell schlägt mit sich inkl. NoVA und inkl. MwSt. mit € 72.709,20 zu Buche. Ist dafür aber randvoll mit allem was das Herz begehrt!