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Teslas Gefühl für Schnee.

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Dieser Winter war wie verhext. Immer wenn wir das Wort „Schneetest“ in den Mund nahmen, folgte darauf ein veritables Tauwetter und weg war die weiße Pracht. Zuletzt hat es aber dann doch geklappt und es hat in den letzten drei Tagen unseres Testzeitraums in den Bergen Oberösterreichs gut 40 Zentimeter rausgehaut.

Grundsätzlich verträgt sich die Elektromobilität ja nicht so mit den winterlichen Verhältnissen. Schwindende Reichweite durch die Kälte sowie überfallsartiges Drehmoment auf Eis und Schnee harmonieren meistens nicht so ideal mit den Gegebenheiten in der kalten Jahreszeit.


Unsere selbst auferlegte Challenge lautet: Zweihundertkilometer hin-retour in die oberösterreichischen Berge inklusive Befahrung einer kurvigen Mautstraße zu unserer Unterkunft am Berg, zwei Nächte Parken bei Temperaturen um die minus zehn Grad. Zudem Schneeketten- oder Allradpflicht.

Unsere Anforderungen an das Testauto sind somit klar: Elektroauto mit einer Winter-Minimum-Reichweite von rund 300 Kilometer, Allradantrieb sowie genug Platz für drei Personen inklusive üppigem Gepäck. Nach kurzem Nachdenken fiel unsere Wahl auf das Tesla Model Y mit Dualmotor-Antrieb – also Allrad – in der Performance-Variante. Ausgestattet mit 534 prächtigen PS und einem 77 kWh fassenden Akku. Wir hatten dieses Fahrzeug schon bei moderaten Temperaturen im Testeinsatz und waren ob seiner guten Effizienz (Testschnitt damals 19 kWh / 100 km) damals ziemlich begeistert.

Die Vorbereitungen laufen wie am Schnürchen und auch der Wetterbericht sagt einen veritablen Wintereinbruch mit tiefen Temperaturen und ordentlich Neuschnee in den Nordstaulagen in Oberösterreich an. Also zuerst mal laden – Gepäck und Strom. Beim Gepäck gleich der Aha-Effekt. Das Model Y schluckt wirklich viel. Vorne ein tiefer Frunk unter der Haube und hinten ein Kofferraum mit riesigem Kellerfach – wer noch mehr Platz braucht, klappt einen der Rücksitze um. Familienurlaub no problem.

Auch beim Stromladen das selbe Bild. Der Besuch am Supercharger in Asten verläuft dank Ladeleistungen von Minimum 150 kW viel zu schnell für unseren Sohn Daniel, der ja eigentlich die lustigen Spiele im Tesla währenddessen ordentlich austesten möchte. Auch dieses mal das super einfache Spiel: Stecker vom Charger nehmen – Knopf drücken – die Ladeklappe am Auto öffnet automatisch – einstecken – laden – fertig. Kein Herumgefummel mit irgendwelchen Ladekarten, einfach easy Strom tanken.

Am großen Bildschirm wird eine Reichweite von 380 Kilometern angezeigt. Die Fahrt startet in Leonding, wir entern die A1 und reihen uns mit 130 km/h in den Verkehr ein. Wir wollen „würdig“ reisen, nicht mit schlappen hundert Sachen hinter den Sattelschleppern im Windschatten Strom sparen. Es geht tendenziell bergauf und die Reichweitenanzeige verliert an Wert. Vor allem die letzten Kilometer auf der steilen, kurvigen Mautstraße knabbern dann noch einiges weg.

Auf Schneefahrbahn geht´s hoch ins Schigebiet. Die Traktion des Tesla ist großartig, der Allradantrieb und die 21 Zoll großen sowie 275 cm breiten Winterreifen sorgen für massig Grip. Zusätzlich lässt sich der Tesla auch wunderbar weich und harmonisch bewegen – keine Spur von überfallsartigem Drehmoment. Locker geht´s die Serpentinen hoch. Oben angelangt ein Blick auf die Reichweitenanzeige: 220 Kilometer steht da geschrieben.

Wir parken das Model Y und verbringen drei lustige Tage in der Hütte unserer Freunde. Während dieser Zeit sinken die Temperaturen in der Nacht auf minus zwölf Grad – tagsüber erreichen sie kaum mehr als minus vier Grad. Normalerweise keine gute Umgebung für batteriebetriebene Fahrzeuge.

Mehrmals täglich werfe ich einen skeptischen Blick auf die praktische Tesla-App am iPhone und checke die Reichweite. Entgegen meinen Erwartungen schrumpft sie lediglich um drei Kilometer innerhalb dieser zwei kalten Nächte. Zwei weitere Kilometer werden dann durch die Abtau-Aktion vor der Abfahrt nach Hause fällig.

In den zwei Nächten haut es lockere 40 Zentimeter feinsten Pulverschnee raus. Der Tesla ist tief eingeschneit – die Abtaufunktion macht ihrem Namen alle Ehre. Das Gröbste wird abgekehrt – der Rest rinnt von den vorgewärmten Fensterscheiben. Da nehme ich die paar verlorenen Kilometer gerne in Kauf.

Die Rückfahrt startet mit einer traumhaften Fahrt über die Serpentinenstraße bergab ins Tal. Die sanfte Rekuperation macht Bremsen überflüssig und schenkt dem Auto zusätzliche Energie, außerdem setzt sie so feinfühlig ein, dass die Räder nie ungut blockieren. Wir erreichen Leonding ohne Stress mit einer Restreichweite von satten 110 Kilometern. Gut gemacht Tesla!

Fazit

Challenge geschafft – das Tesla Model Y macht auch im Winter eine sehr gute Figur. Allradantrieb und die bei Bedarf sehr sanfte Kraftentfaltung sowie tadellose Effizienz ermöglichen stress- und reichweitenangstfreie Fahrten. Zudem sorgt auch noch das dichte Netz an Superchargern für Sicherheit.

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