Jetzt – nach dem ersten Facelift – hat der VW ID.3 jenes Qualitätslevel erreicht, welches von einer Marke wie Volkswagen erwartet wird.
Eigentlich sollte es ja ein Riesenwurf werden. Nichts weniger als der elektrische Golf zu sein, war dem VW ID.3 in die Wiege gelegt worden. Große Schuhe also – in die er jetzt nach dem ersten Facelift schlussendlich doch noch hinein gewachsen ist.
Äußerlich muss man schon dreimal hinschauen um den neuen Jahrgang zu identifizieren. Am deutlichsten sichtbar wird das Ganze noch an den nun etwas konturierten Stoßfängern mit den jetzt senkrecht stehenden Lufteinlässen vorne. Am deutlichsten werden die Maßnahmen, wenn man die “alte” Generation daneben hinstellt. Aber was soll´s, designtechnisch hat´s ja eh schon vom Start weg gepasst.
Ein Raumwunder war der VW ID.3 ja schon immer. Trotzdem ist es immer wieder ein Erlebnis, wenn man sich in das äußerlich gar nicht so große Auto reinsetzt. Die Luftigkeit ist beachtlich – vor allem hinten findet man Platzverhältnisse vor, die wir vor kurzem höchstens ein, zwei Klassen höher gewohnt waren. Ebenso ausladend der Kofferraum. Das hat schon große Klasse.
Und wenn wir jetzt schon drinnen sitzen, fällt der Blick natürlich gleich auf die echten Veränderungen nach dem Facelift. VW hat den ID.3 innen komplett aufgemöbelt. Die “unwürdigen” Hartplastikflächen sind verschwunden – fast überall, wo man hin greift, fühlt es sich weich und edel an. Ebenso vorbildlich zeigt sich die hohe Verarbeitungsqualität. Genau so stellt man sich einen elektrischen Golf vor.
An die Usability haben wir uns schon gewöhnt – auch den unbeleuchteten Volume-Slider unter dem mittigen nun 12 Zoll großen Bildschirm finden wir schon blind. Bis auf die leidigen Slider am Lenkrad lässt sich der ID.3 tadellos bedienen. Da brauchts nicht mal einen Knopf zum Starten – einfach einsteigen auf die Bremse treten, die Fahrtrichtung seitlich am Kombiinstrument wählen und leise entschweben.
An der Technik gab´s ja von Anfang an nicht viel zu meckern. Unser getesteter VW ID.3 Pro S fährt sich sehr präzise, vor allem die dank Heckantrieb von Antriebskräften weitgehend verschonte Lenkung hat uns sehr gefallen. Dazu passend das sehr fein abgestimmte Fahrwerk, welches wirklich jede Unebenheit ordentlich verarbeitet. Der 204 PS starke Motor liefert vor allem im Sport-Modus jede Menge Power – das macht schon richtig Spaß.
Angetrieben wird die Pro-Version von einem 204 PS starken Elektromotor, der im Heck montiert ist und so die Traktion auch auf Schneefahrbahn unterstützt. Wir kennen das schon vom seligen VW-Käfer. Gespeist wird der Motor von einer 77 kWh fassenden Batterie im Wagenboden. Der Antrieb ist VW sehr effizient gelungen. Auch bei tieferen Temperaturen haben wir Verbrauchswerte von unter 18 kWh pro hundert Kilometer geschafft. Reichweiten von fast 400 Kilometer sind somit auch bei moderaten Wintertemperaturen drinnen und wenn´s wärmer wird, stehen die Chancen, einmal die 500er Marke zu knacken, wahrscheinlich auch nicht schlecht.
Geladen haben wir auch an der Schnellladesäule – da schafft der VW ID.3 bis zu 170 kW und der Akkustand sollte in rund einer halben Stunde wieder auf 80 Prozent liegen. Somit sind auch Langstreckenfahrten ohne Einbußen möglich – nach rund 350 Kilometern flotter Autobahnfahrt freut sich wahrscheinlich fast ein jeder auf die halbstündige Ladepause.
Fazit
Wer den elektrischen Golf beim Start des VW ID.3 damals ein wenig vermisst hat, der wird wahrscheinlich jetzt mit der neuen Generation um Häuser glücklicher werden. Vor allem bei der Qualitätsanmutung hat der Stromer immens gewonnen.
Daten Fakten VW ID.3 Pro S 150 kW
Leistung: 204 PS
Drehmoment: 310 Nm
WLTP-Reichweite: 546 km
Test-Reichweite: ca. 420 km
Vmax: 160 km/h
0 – 100 km/h: 7,3 Sek
Preis ab 47.990,00 EUR