Neben aller Elektromobilität pflegt Ford auch noch die alten Werte, sprich die deftigen Verbrenner. Neben dem Mustang hat auch der Bronco eine lange Geschichte – vor allem in Amerika. Wir waren mit der wilden „Badlands“-Variante des Urviechs unterwegs.
In den wilden Sechzigern des letzten Jahrhunderts startete Ford mit dem Bronco in den USA. Dort war der knorrige Geländewagen recht beliebt – nach Europa hat er es allerdings nicht geschafft. Damals wie heute war der Bronco für´s schwere Gelände gemacht – dicke Verbrenner sorgten bis 1996 unter der riesigen Motorhaube für Vortrieb.
Jetzt wurde eine neue Generation aufgelegt. Und auch die hat es knüppeldick unter der Haube. 335 PS aus einem V6 Biturbo werden geboten – die braucht es angesichts der riesigen Ausmaße dieses Autos aber auch. 563 Newtonmeter Drehmoment sorgen für bullige Kraft von unten raus. Aber auch die pure Beschleunigung ist nicht von schlechten Eltern: 6,7 Sekunden benötigt der Bulle aus dem Stand auf Hundert.
Es ginge auch schneller – wäre da nicht die etwas raue Sound-Kulisse aus Wind- und Abrollgeräuschen der grobstolligen Geländereifen, die auf die Dauer etwas nervt. Ebenfalls sollte man den Appetit des V6 Biturbo nicht unterschätzen – zweistellig ist die Regel, innerstädtisch nähert man sich schnell auch mal dem Zwanziger.
Die Offroad-Bereifung ist Teil der feinen Geländeausstattung der Badlands-Version: So gibt´s eine Starrachse hinten, einen massiven Leiterrahmen, ordentliche Bodenfreiheit und im Falle der Badlands-Version auch noch Differenzialsperren an beiden Achsen. Damit betritt der Bronco das Weideland von G-Klasse, Defender und Co.
Die Optik des Ford Bronco zitiert gekonnt den Urahn. Rahmenlose Fenster an allen Türen, demontierbare Türen und Dachteile und eine horizontal zweigeteilte Hecktür seien erwähnt. Alles ist extra robust ausgeführt – an den Abschleppösen kann man wahrscheinlich auch einen Caterpillar anhängen und wegziehen.
Auch innen regiert robuste Massivität. Vieles ist dick gummiert und die meisten Bedienungselemente lassen sich auch mit dicken Arbeitshandschuhen bedienen. Ebenso ein Monument – der massive Automatikwählhebel der Zehngang-Automatik. Dahinter gibt es ein dickes Wählrad für die die Geländeeinstellungen.
Unterm Strich
Wer einen echten Geländewagen sucht, der ist mit dem Ford Bronco Badlands an der richtigen Adresse. Man sollte halt monetär schmerzbefreit sein: Es beginnt mit dem Kaufpreis von deftigen 115.000 Euro und endet dann an der Tanke mit fetten Rechnungen. Dennoch – es soll angeblich Fans geben, denen das wurscht ist. Gottseidank!