Wer heutzutage Cabrio fahren will, muss entweder reich sein oder aber genügsam – die Auswahl an leistbaren Cabrios ist nämlich höchst überschaubar. Eines davon ist das VW T-Roc Cabrio.

Die Zeiten sind zur Zeit krisengetrieben. Neben Klima, Corona-, Ukraine- und Inflation- spielt sich für uns Automobilisten seit geraumer Zeit die Cabrio-Krise ab. Eigentlich wollten wir wieder mal ein Cabrio-Special veranstalten und mehrere Offene im Vergleich bringen – VW war der einzige Hersteller, der uns ein Presseauto anbieten konnte (und auch wollte). Dafür war dann das T-Roc Cabriolet aber auch ein wirklich tolles Auto für den “Summer of 2022”.

Nachdem VW die offenen Versionen des Beetle, Golf und vorher bereits den EOS aus dem Programm gekippt hat, ist der T-Roc als einziges Cabriolet im Angebot geblieben. Als SUV nimmt er eine Sonderstellung ein – bis auf den offenen Range Rover Evoque fällt einem da nicht so schnell was dazu ein.

Jedenfalls hat VW sich des T-Roc angenommen und ein – das muss man neidlos anerkennen – doch sehr fesches Cabrio daraus gemacht. Gleichzeitig wurde auch die gesamte T-Roc Modellreihe frisch geliftet, was auch der offenen Variante zugutekommt. Der quer über die Kühlermaske laufende LED-Balken ist dabei das prägnanteste Kennzeichen der letzten Modellpflege.

Das Dach selbst ist dick gefüttert und sitzt perfekt auf der feisten Karosserie. Es lässt sich in flotten neun Sekunden auf Knopfdruck auch während der Fahrt (bis 30 km/h) öffnen und schließen und legt sich in geöffneten Zustand Z-förmig über dem Kofferraum ab – dessen 284 Liter Volumen bleiben voll nutzbar.

Der Innenraum wurde im Zuge der Modellüberarbeitung auch dezent aufgewertet – die Materialien sind ansprechend und nicht unwichtig vor allem bei einem Cabrio, perfekt verarbeitet. Mittlerweile markentypisch das gut ablesbare digitale Kombiinstrument hinterm, mit schlecht bedienbaren Softtouch-Tasten belegten Lenkrad. Auch das ist mittlerweile markentypisch – leider. Ansonsten gibts kaum Kritik an der Bedienbarkeit – im Gegenteil: VW hat dem T-Roc Cabrio noch eine Reihe von haptischen Schaltern gelassen. Dies fördert die Usability enorm.

Die Fahrt im VW T-Roc Cabrio fällt komfortabel und angenehm aus – ist ja auch kein spartanischer Sportroadster. In der ersten Reihe gibt´s auch relativ wenig Windverwirbelung – montiert man das Windschott, gehen sich auch schnelle Autobahntrips offen aus. Das Windschott hat VW übrigens unter dem Kofferraumboden abgelegt – früher lag sowas immer sperrig im Kofferraum rum. Auch im T-Roc bekommen die Hintensitzenden die volle Winddröhnung ab – die Physik kann man halt nicht aushebeln. Bei geschlossenem Dach sitzt es sich hinten aber höchst angenehm.

Gut verstautes Windschott im Kofferraum. Top!

Unser VW T-Roc Cabriolet hatte den bekannten 1,5 Liter TSI mit 150 PS unter der Haube. Dieser Motor passt ganz gut zu diesem Auto – er läuft leise und befördert das Cabrio ausreichend flott voran. Hin und wieder schaltet das Triebwerk zwei seiner Zylinder einfach weg und drückt dadurch auch den Spritverbrauch. Unser Testverbrauch belief sich im gemischten Betrieb auf rund 7,5 Liter Super pro 100 Kilometer.

Fazit

Wenn man in Österreich ein halbwegs erschwingliches Cabrio sucht, kommt man nur schwer am VW T-Roc vorbei. Die anfängliche Skepsis, ob sich SUV und Cabrio überhaupt vertragen, verfliegt schnell. VW schafft das Kunststück einer lustigen Fahrzeuggattung auch jede Menge Alltagstauglichkeit mitzugeben. Preislich startet das VW T-Roc Cabriolet bei 34.990 Euro – unser Testwagen mit R-Line Paket und einigen weiteren Extras belief sich auf gut 52.000 Euro.

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