Ende 2022 hat BMW die neueste Generation seines SUV-Bestseller X1 auf den Markt gebracht und auch gleich eine vollelektrische Variante – den iX1 – gestartet. Wir sind damit gefahren.

Obwohl erst seit 2009 auf dem Markt, wurden vom BMW X1 weltweit bereits 1,9 Millionen Fahrzeuge verkauft – so viel nur kurz zur Wichtigkeit dieses Modells für den bayrischen Hersteller. Die bereits dritte Generation ist deutlich gewachsen und schon von Anfang an voll elektrifiziert.

Insgesamt ist der nun viereinhalb Meter lange BMW X1 in allen Dimensionen um mehrere Zentimeter gewachsen und erreicht jetzt die Abmessungen der ersten X3-Generation.

Schon auf den ersten Blick macht der neue BMW X1 mächtig Eindruck. Die aufrecht stehende Frontpartie inklusive prägnanter aber nicht zu großer Niere, flache LED-Scheinwerfer mit scheinbar umgedrehter Leuchten-Grafik, sowie der robuste Fahrzeugbody mit scharf modellierten Kanten, betonten Radhäusern und hart abgekanteten Heck ist mit einem cW-Wert von 0,26 windschlüpfriger als man vermutet. Der ausladende Radstand schafft ordentlich Raum für die Passagiere und deren Gepäck. Vorne wie hinten sitzt man sehr bequem. Der Kofferraum des iX1 fasst zwischen 490 bis 1495 Liter.

Das Cockpit selbst ist komplett neu gestaltet. Es wird von einem Curved Display und der scheinbar frei schwebenden Mittelkonsole optisch dominiert. Die Bedienung erfolgt jetzt hauptsächlich mit Touch- und Sprachbefehlen. Dies verdeutlichen die wenigen Regler und Knöpfe, sowohl auf dem aufgeräumten Armaturenträger als auch am Lenkrad und auch der BMW-übliche iDrive Controller ist dem neuen Bedienkonzept zum Opfer gefallen.

Während das bei vielen Fans der Marke für Entsetzen sorgte, haben wir den dicken Dreh-Drück-Regler im iX1 schnell vergessen. Die Menüstruktur ist nämlich höchst übersichtlich gelöst und die einzelnen Funktionsfelder am Touchscreen sind groß genug, um sie mit Tipp- und Wischgesten auch während der Fahrt sicher auszuführen. Außerdem funktioniert die Spracheingabe nach kurzer Eingewöhnung wirklich erstklassig, einmal hat uns der iX1 Testwagen sogar proaktiv darauf hingewiesen, doch vielleicht den Stauassistenten zu aktivieren – natürlich inklusive kurzer akustischer Einschulung. Das hat schon richtig Klasse!


Wie schon erwähnt, wird der BMW X1 mit allen möglichen Antriebsvarianten angeboten – wir hatten jetzt die E-Variante  iX1 x-Drive30 mit satten 272 PS für einen Kurztest im Fuhrpark.

Die Elektro-Version iX1 verfügt über einen 64,7-kWh-Akku, welcher laut WLTP durchschnittlich 16,8 kWh verbrauchen und rund 440 Kilometer schaffen soll. Zwei potente E-Maschinen vorne und hinten sorgen für ordentlichen Antrieb und elektrischen Allrad. Dank 494 Newtonmeter Drehmoment katapultiert sich der Wagen in rasanten 5,7 Sekunden auf Hundert. Die Höchstgeschwindigkeit endet elektronisch gekappt bei 180 km/h. Auch beim Laden soll sich der iX1 keine Blöße geben – mit Gleichstrom kann der Hochvolt-Akku mit maximal 130 kW in rund 29 Minuten von 10 auf 80 Prozent hochgepusht werden.

Im Test erreichten wir einen Durchschnittsverbrauch von 20,4 kWh – laden mussten wir den Akku gleich gar nicht, da der BMW-Akku im doch sehr kurzen Testzeitraum nicht leergefahren werden konnte. Insgesamt fällt die markentypische Fahrdynamik positiv auf – der iX1 fährt sich super-knackig, was vor allem am M-Fahrwerk des Testwagens lag. Das Handling ist agil und präzise – genauso erwartet man sich einen BMW. Sehr nett fanden wir den „Boost“-Knopf am fetten Sportlenkrad, der das SUV zusätzlich bei Bedarf für zehn Sekunden beflügelt. Perfekt vor allem bei schnellen Überholmanövern.

Fazit
Man muss nicht unbedingt zum großen i7 greifen, wenn man einen elektrischen BMW fahren möchte. Der BMW iX1 x-Drive30 macht seine Sache auf seine Art ebenso gut und bietet auch reichlich Platz für die Familie – freilich auf weitaus volksnäherer Ebene. Was allerdings nicht heißt, dass dieses Auto ein Schnäppchen wäre – ist ja auch ein BMW. Ab EUR 58.500 ist man dabei.

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