In Paris erdacht und in Rüsselsheim gemacht. Der DS 4 vereint französischen Chic mit deutscher Präzisionsarbeit.
Dass der DS 4 High-Tech mit Luxus auf vier Rädern vereint, spürt man bereits beim ersten Kontakt.
Zunächst fällt auf, dass die Nummer Vier im Verein der DS-Modelle eine gelungene Mischung aus Hatchback-, Coupé- und SUV-Elementen vereint. Während das Grundkonzept der fünftürigen Kompaktklasse folgt, macht die schwungvoll niedrig gehaltene Dachlinie eindeutig auf Coupé, während die großen Räder leichte Tendenzen in Richtung SUV zeigen. Wer noch mehr SUV-Feeling haben möchte, kann sich den DS 4 übrigens auch als „Cross“ bestellen, dann schlägt das ganze Fahrzeug dank zahlreicher rustikaler Anbauteile noch mehr in diese Richtung.
Wie man die ganzen Stilelemente dann richtig mixt, das zeigt DS beim Vierer in Vollendung.
Nichts wirkt aufgesetzt – das Ergebnis ist ein eleganter, avantgardistischer wie auch sportlicher Auftritt. Vorne beeindrucken markante Scheinwerfer und LED-Tagfahrleuchten nach Art des Hauses, während am Heck prägnant geriffelte LED-Rückleuchten funkeln. Ebenfalls markentypisch ist der dreidimensional wirkende Kühlergrill, der eine höchst stimmige Harmonie zur langgezogenen Motorhaube aufnimmt, welche der Silhouette des DS 4 mehr als nur einen Hauch von Dynamik verleiht. Die Türgriffe liegen im geschlossenen Zustand bündig im Blech der Türen, sie treten erst beim Berühren oder bei Annäherung aus ihrer Versenkung hervor.
Was die äußere Form verspricht, hält auch der Innenraum: Luxus und Eleganz wohin das Auge auch blickt.
Innen dominieren edle Materialien, die höchst gekonnt miteinander kombiniert sind. So findet man dezente, fast schwarze Holzintarsien im Verbund mit gebürstetem Metall. Die Sitze sind im Falle unseres First-Edition-Modells mit butterweichem dunkelbraunen Nappaleder bezogen. Dass DS die Häute von Kühen verwendet, welche niemals Stacheldraht gespürt haben und deshalb keinerlei Narben aufweisen, kennt man normalerweise nur von Nobelmarken wie Rolls Royce. Was außerdem auffällt: Innen wie außen gibt es an der Verarbeitung nichts zu meckern. Premiumqualität eben.
Wie bei DS üblich, folgt das Interieur-Design der Raute als Grundmuster.
Das macht den Look des DS 4 völlig eigenständig und unverwechselbar. Gleichzeitig heißt das aber auch, dass man sich auch an die Bedienung herantasten muss. DS hat scheinbar alles daran gesetzt, alle Handgriffe, die man beim Autofahren so gewöhnt ist, völlig neu zu designen. DS 4 Neulinge werden wohl anfänglich vor allem im Finsteren öfters die hoch liegenden Fensterheberknöpfe oder die sehr tief platzierten Türöffner suchen. Ebenfalls teilweise etwas mühsam ist das Vortasten in die Tiefen des Infotainment-Menüs – da hilft auch der individuell belegbare Mini-Touchscreen zwischen den Sitzen nicht wirklich weiter. Da ist Eingewöhnung notwendig – danach funktioniert das Ganze aber recht gut.
Vierfach wählbare Fahrmodi
Ein Schalter auf der Mittelkonsole erlaubt die Auswahl unterschiedlichen Fortkommens: Sport, Hybrid mit Elektro- und Benzinmotor, Komfort oder rein elektrisch. Insbesondere die Einstellung „Comfort“ passt recht gut zum eher soften Charakter des DS 4. Auch im Sport-Modus kommt die angenehm komfortable Fortbewegung nicht zu kurz. Der DS 4 will halt kein Sportwagen sein.
Generell ist der DS 4 eher komfortabel angerichtet, während sein Technikbruder, der Peugeot 308 mehr dem Sport frönt.
Was aber nicht heißen soll, dass man im DS 4 nicht auch ordentlich Land gewinnen kann. Vor allem in der von uns getesteten E-Tense Version mit Hybrid-Antrieb und 225 PS Systemleistung geht es bei Bedarf auch druckvoll voran. Vor allem im Hybrid-Antrieb glänzt das Motoren-Duo mit saftigen Durchzug, gepaart mit dezenter Akustik.
Wie bei Plug-In-Hybriden üblich, liegt es am Fahrer, wie viel Sprit verbrannt wird. Lädt man den Akku regelmäßig voll, wird man im Idealfall mit Minimalverbräuchen verwöhnt – vergisst man auf die tägliche Ladung, steigt klarerweise auch der Verbrauch, aber auch im normalen Hybrid-Modus verbrannte der DS 4 E-Tense im Testschnitt nur rund fünf Liter auf hundert Kilometer.
Zahlreiche Assistenzsysteme sorgen für Sicherheit und Komfort.
Dazu gehören zum Beispiel die Sprach- und Gestensteuerung bestimmter Funktionen und das aus anderen Stellantis-Produkten bereits bekannte System für bessere Sicht bei Nacht. Ebenfalls an Bord befindet sich ein prägnantes Head-up-Display, das wichtige Informationen wie Geschwindigkeit und Anweisungen des Navigationssystems direkt ins Blickfeld auf die Windschutzscheibe projiziert.
Fazit
Am Ende bleibt festzuhalten, dass der DS 4 nicht nur optisch und technisch ein vielversprechendes Automobil ist, er glänzt auch mit politischer Korrektheit. Seine Schöpfer bei DS sind stolz darauf, ein „nachhaltiges“ Fahrzeug auf die Räder gestellt zu haben: 95 Prozent aller verwendeten Materialien sind laut Herstellerangabe wiederverwendbar und 85 Prozent der Bauteile recycelbar. Ob das dem DS 4 aus seinem Nischendasein in der gehobenen Golfklasse heraushebt, sei dahingestellt. Verdient hätte er es sich mit seinem extravaganten Auftritt allerdings.
Daten Fakten DS 4 E-Tense 225
Antrieb: Plug-in-Hybrid mit 180 PS Vierzylinder Turbo-Benziner und 110 PS E-Motor
Systemleistung: 225 PS
Drehmoment: 300 Nm bei 3000 U/min
Vmax: 233 km/h
0 – 100 km/h: 7,7 Sek.
Elektr. Reichweite: 55 km (WLTP)
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 1,4 Liter
Preis: ab 39.400 Euro