Der Fiat Tipo gehört zu den pragmatischen Automobilen – man kauft ihn, weil er viel Platz bietet, gut fährt und wenig kostet. In der Cross-Version fährt ab sofort aber auch ein Hauch Abenteuer mit.
Es soll ja da draußen Menschen geben, die keinen übertriebenen Wert darauf legen, welches Auto sie fahren, die keine übersteigerten Imagegedanken pflegen und die eigentlich nur ein gutes, sinnvolles Auto wollen. Und genau da kommen Autos, wie der Fiat Tipo ins Spiel.
Vor sechs Jahren kehrte Fiat mit dem Tipo ins Segment der Kompaktmodelle zurück und seitdem hat sich das Modell zu einer wichtigen Stütze der Marke entwickelt. Rund 800.000 Tipo wurden seither in Europa abgesetzt. Seit einem Jahr geht der Italiener, der eigentlich in der Türkei vom Band läuft, deutlich überarbeitet zu den Händlern.
Die kosmetischen Überarbeitungen der Karosserie fallen erst auf den zweiten Blick auf. Am Auffälligsten ist der plakative Fiat-Schriftzug am Kühlergrill. Auch der Innenraum wurde dezent neugestaltet, er präsentiert sich jetzt übersichtlicher und hochwertiger. Neue Assistenzsysteme haben Einzug gehalten: Spurhalte- und Aufmerksamkeitsassistent sind nun ebenso serienmäßig an Bord wie die autonome Notbremse, die hilft, Kollisionen zu vermeiden. Der Tempomat hält nun automatisch Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und ein Fernlichtassistent darf auch nicht fehlen. Auch das Infotainment wurde auf den aktuellen Stand gebracht, auch im Fiat Tipo darf nach Herzenslust getoucht werden, wobei es für die wichtigsten Funktionen noch haptische Schalter gibt.
Nachdem Pragmatik alleine keinen hinterm Ofen hervorholt, haben die Fiat-Strategen dem Tipo noch ein kleines Lifestyle-Mäntelchen umgehängt.
Als Fiat Tipo Cross verwandelt er sich zwar nicht gleich zum SUV, doch dank der schwarzen Kotflügelverbreiterungen, den silbernen Details an der Frontpartie und den Seitenschwellern sowie dem angedeuteten Unterfahrschutz kommt ein Hauch von Abenteuer in die Baureihe. Ebenso wurden die Räder vergrößert, so dass der Tipo Cross eine um vier Zentimeter größere Bodenfreiheit besitzt als seine „zivilen“ Brüder. Allrad gibts keinen – somit ist auch der Einsatzbereich des Tipo Cross auf Feldwege begrenzt.
Unser Testwagen hatte den Drei-Zylinder-Turbo-Benziner mit 100 PS unter der Haube.
Der Motor hält sich stets akustisch im Hintergrund – zur Kraftübertragung dient ein, zwar etwas langwegig aber dafür leicht schaltbares Fünfgang-Getriebe. Der Motor arbeitet bis Tempo 130 km/h unaufgeregt. Darüber wäre ein sechster Gang ideal. Der würde den Verbrauch (6,8 Liter Testverbrauch/100km) etwas nach unten drücken. Leider gibt es den auch nicht gegen Aufpreis.
Fazit
Als Cross wird der Fiat Tipo zwar nicht zum Offroader aber seine Kundschaft darf sich über eine angenehm erhöhte Sitz- und Bodenfreiheit freuen. Außerdem sieht er einfach flotter aus, als die Basisversion. Als 100-PS-Benziner bekommt man ein braves Alltagsauto ohne Allüren. Wir empfehlen kräftige Farben – das dämpft den Pragmatismus.
Daten Fakten Fiat Tipo Cross
Motor: 3-Zylinder-Turbo Benziner
Hubraum: 999 ccm
Leistung: 100 PS
Drehmoment: 190 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 191 km/h
0 auf 100 km/h: 11,8 Sek.
Testverbrauch: 6,8 Liter
Preis: ab EUR 20.900,-