Die Single-Motor-Varianten des Polestar 2 sind jetzt heckgetrieben und werden von einem neu entwickelten Permanentmagnetmotor angetrieben.

Das ist, als wenn VW den Golf von Front- auf Heckantrieb umstellt und den Motor gleichzeitig im Heck montiert. Sowas geht nur bei Elektrofahrzeugen. Gleichzeitig wurde der Polestar 2 natürlich optisch stärker dem soeben vorgestellten Polestar 3 angeglichen.

Die Leistung stieg bei der Single-Motor-Longrange Variante auf 220 kW (299 PS), das Drehmoment auf 490 Nm. Der Wert für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h sinkt dabei um 1,2 Sekunden auf 6,2 Sekunden.

Die 82 kWh fassende Batterie der Single-Motor-Longerange Variante sorgt für eine WLTP Reichweite von bis zu 655 Kilometern. Das leidige Reichweitenthema sollte sich somit erledigt haben. Auch unter widrigsten Umständen – sprich kalten Temperaturen und eiligem Fahrer – sind 400 Kilometer immer drinnen.

Im Sommer steht bei optimalen Bedingungen dann sicher ein Fünfer bei der Reichweite ganz vorne – danach wird der Akku am Schnelllader mit bis zu 205 kWh wieder hochgepusht (10-80% in 28 Min). In unserem Wintertest verbrauchte der Polestar 2 im Schnitt 22 kWh pro hundert Kilometer – unter optimalen Bedingungen wird das bedeutend sparsamer gehen.

Wer den Polestar 2 kauft, erhält eine sportliche Limousine, die überbordendes Platzangebot hinten anstellt. Vergleichbar mit einem Dreier-BMW aus früheren Zeiten schmiegt sich das Interieur des Polestar 2 um die Vornesitzenden. Keine Spur von den ausladenden Platzverhältnissen der neuen Elektro-SUV, wo man nicht weiß, was man mit dem überbordenden Platzangebot eigentlich machen soll. Der Polestar 2 sitzt wie ein gut passender Handschuh – da zwickt nichts und man fühlt sich sehr gut ins Geschehen eingebettet.

Die Bedienbarkeit trägt den Titel “skandinavisch”. Klar, man muss sich auch hier ein wenig mit dem Fahrzeug beschäftigen, bis man das Ganze heraußen hat aber alleine die betont klare Infografik gefällt nicht nur Apple-Jüngern. Wie auch bei Tesla braucht man im Polestar nicht extra auf einen Startknopf zu drücken um wegzufahren. Einsteigen, Bremse drücken und Fahrtrichtung wählen reicht.

Das Interieur im Polestar 2 ist erfrischend zurückgenommen und passt somit auch zur cleanen Linie der Karosserie. Diese spiegelt ganz klar Volvo wider, ist dabei aber um einiges sportlicher angelegt. Das Auto wirkt bullig, die großen Räder erden den Polestar 2 ordentlich und das sexy Heck mit seinen prägnanten Leuchten ist eine Freude zum Betrachten. Vorne hat Polestar ein wenig aufgeräumt. Der Kühlergrill ist jetzt geschlossen und die neu gestalteten Scheinwerfer pixeln zugunsten einer besseren Nachtsicht ein wenig mehr.

Auch bei der Fahrdynamik drängt sich der Vergleich zur Dreierreihe von BMW irgendwie auf. Der Polestar 2 fährt sich knackig und sportiv. Seine Lenkung passt da ebenso dazu, wie auch die standfesten Bremsen (Brembo!). Wer will, fährt im One-Pedal-Modus – das kann der Polestar 2 in voller Perfektion – die Bremse wird dann völlig unnötig.

Unterm Strich

Wer massig Platz braucht sollte wohl eher zu einem SUV greifen. Der Polestar 2 ist erfrischend eng geschnitten, ohne allerdings einzuengen. Eine klassische Limousine eben. Die neue Generation hat einiges an Usability zugelegt – sprüht nur so vor Ausgereiftheit. Mit einem Ab-Preis von EUR 53.490 für die Longrange-Single-Motor-Variante schlägt der Polestar so manchen Mitbewerber.

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