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Corolla wird cross

Auch ein weltweiter Bestseller wie der Toyota Corolla kann sich dem SUV-Trend nicht widersetzen. Die logische Folge aus dieser Entwicklung nennt sich Corolla Cross.

Was uns aufgefallen ist: Der Corolla Cross sieht zwar cross aus, nur an einen Corolla denkt man dabei eigentlich gar nicht mehr. Eher vielleicht an einen etwas kleineren RAV4 – der jedoch eine Klasse oberhalb des Neuen firmiert.

Egal, jedenfalls sieht der Toyota Corolla Cross auf den ersten Blick durchaus fesch aus – überhaupt hat Toyota derzeit einen Lauf. Die letzten Modelle waren durchwegs frisch im Auftritt und letztendlich auch dann beim Fahrspaß – der Neue macht da keine Ausnahme.

Ab 37.790 Euro für die 2,0-Liter-Hybrid-Version mit Frontantrieb erhält man ein modernes SUV, welches direkt im Segment der C-SUV gegen die 3008er, T-Rocs, Atecas, Karoqs und wie sie alle so heißen antritt. Mit 4,46 Metern Länge ist der Corolla Cross genau zwischen dem Toyota C-HR und dem RAV4 platziert. Er ist ganze 14 Zentimeter kürzer als der RAV4 und mit 1,82 Metern Breite auch etwas schlanker, der Radstand beträgt 2,64 Metern. Das Design ist markentypisch, also eher konservativ und geradlinig gehalten, die Front kommt wuchtig, ebenso, wie die konturierte Motorhaube und die ausgestellten Radkästen. Das Heck ist unauffällig – so sieht ein SUV halt von hinten aus…

Im Innenraum findet sich ebenfalls Bewährtes aus der SUV Szene: Eine hohe Sitzposition, die gute Rundumsicht, bequeme Sitze seien hier genannt. Auch hinten sitzt man gut, man ist halt von der Gnade des Vornesitzenden abhängig. Ich selbst, 1,83 Meter groß, finde ausreichend Bein- und Kopffreiheit vor, wenn eben der vorne Sitzende nicht ganz nach hinten rutscht, sonst wird´s eher eng. Der Kofferraum fasst 436 bis 1359 Liter, die Ladekante beträgt lediglich 72 Zentimeter – genug Platz also um auf Reisen zu gehen.

Serienmäßig bietet der Toyota Corolla Cross ein digitales 12,3-Zoll-Kombiinstrument. Es lässt fast nach Belieben konfigurieren und ist auch weitgehend intuitiv über die Lenkradtasten zu bedienen. Ebenfalls serienmäßig gibt´s im Corolla Cross das Infotainmentsystem, dessen 10,5 Zoll großer Touchscreen mit scharfer Darstellung mittig am Armaturenbrett ins Auge fällt. Dass sich die gängigen Smartphones (Apple kabellos) ins System integrieren und per induktiver Ladeschale laden lassen, ist mittlerweile schon “State of the art” und somit auch im Corolla Cross so.

Auch der Antrieb wurde völlig neu aufgesetzt. Das Hybrid-System ist mittlerweile in seiner fünften Generation, es bietet mehr Leistung und Drehmoment bei kompakterer Bauweise und geringerem Gewicht.

Zum Marktstart wird vorerst nur die Variante mit 2,0-Liter-Benziner, welche es wahlweise mit Front- oder Allradantrieb auf 197 PS (146 kW) Systemleistung und 190 Newtonmeter Drehmoment bringt, angeboten. Während der Benziner im frontgetriebenen Corolla Cross 171 PS beisteuert, sind es beim Allradmodell nur 152 PS. Der vorne montierte Elektromotor kommt jeweils auf maximal 113 PS und 206 Newtonmeter Drehmoment. Der Unterschied ist, dass der Allradler noch eine E-Maschine an der Hinterachse hat, welche weitere 42 PS und 84 Newtonmeter aufstellt.

2023 folgt eine kleinere 1,8 Liter Hybrid-Motorisierung mit 140 PS Systemleistung – allerdings nur mit Vorderradantrieb.

Der Allradantrieb verteilt den Antrieb bedarfsgerecht automatisch zwischen den Vorder- und Hinterrädern. Laut Toyota sprintet der Corolla Cross Allrad in 7,5 Sekunden auf Hundert. In der Realität wird man das allerdings eher selten ausprobieren, denn so zurückhaltend der Antrieb bei moderater Fahrweise ist, desto aufdringlicher verhält sich das CVT-Getriebe, wenn man mehr Gas gibt.

Zwar hat Toyota das stufenlose CVT-Getriebe deutlich harmonischer ausgelegt, doch ist diese Antriebsvariante nach wie vor eher was fürs stressfreie Bummeln über Land oder im Stadtverkehr. Sobald mehr Leistung oder ein schnelles Überholmanöver gefordert wird, reagiert der Automat mit dem bekannten Aufjaulen der Drehzahl. Wie bei so vielen anderen Dingen im Leben gewöhnt man sich aber schnell an diese Eigenart und man passt seinen Fahrstil darauf an.

Am besten passt der Fahrmodus “Normal”, da funktioniert der Corolla Cross am gelassensten. Für “Eco” gilt dasselbe. Was nämlich positiv beim Corolla Cross auffällt, ist der niedrige Spritverbrauch, den Toyota mit rund 5,3 Litern Super nach WLTP angibt. Und aus Erfahrung wissen wir, dass die WLTP Angaben Toyotas immer sehr nahe an der Realität liegen. Um das zu überprüfen hatten wir leider während unserer Testfahrt zu wenig Zeit.

Der Toyota Corolla Cross fährt sich insgesamt sehr gut. Das Fahrwerk filtert die gröbsten Unebenheiten und Wankbewegungen weitgehend weg und über die präzise, direkt ausgelegte Lenkung lassen sich auch schnelle Kurven sicher bewältigen. Wird es zu flott, erntet man im Falle der frontgetriebene Version pomales Untersteuern, bis dann das ESP schlussendlich eingreift. Fährt man mit dem Corolla Cross allerdings seinem Wesen entsprechend – nämlich eher sachte – dann wird man wohl niemals in solche Situationen kommen.

Der Verkauf in Österreich startet am 5. November 2022 zu Preisen ab 37.790 Euro für die 2,0-Liter-Hybrid-Version “Active Drive” mit Vorderradantrieb. Darin enthalten sind neben den bereits erwähnten Features in puncto Sicherheit und Infotainment unter anderem eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Lederlenkrad, Rückfahrkamera, Privacy-Glas, BiLED Scheinwerfer und 18-Zoll-Leichtmetallfelgen. In der höchsten Ausstattung “Lounge” (ab 42.490 Euro) kommen Panoramaglasdach, elektrisch verstellbare Ledersitze, JBL-Soundsystem, Einparkhilfe und 360-Grad-Kamara dazu. Für den Allradantrieb zahlt man noch einmal 2.500 Euro drauf.

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